Was ist ein Krypto-Crash und wie geht man damit um?

Was ist ein Krypto-Crash?
Ein Krypto-Crash ist ein plötzlicher, heftiger Einbruch mehrerer Kryptowährungen gleichzeitig. Es ist im Grunde eine spezielle Form eines Marktcrashs innerhalb der Kryptoszene. Während es keine offizielle Grenze gibt, spricht man an den traditionellen Finanzmärkten oft von einem Crash, wenn ein Asset um mehr als 10 % fällt. In der Kryptoszene dagegen spricht man oft von einem Crash, wenn es an einem Tag um mehr als 30 % runtergeht. Ein Krypto-Crash kann manchmal Monate oder Jahre dauern, bis sich der Markt wieder erholt. Manche Kryptos erholen sich nie. Oft beginnt ein Crash mit einem starken Kursrutsch, der Panikverkäufe auslöst und eine Kettenreaktion startet, bei der sich der Verkaufsdruck selbst verstärkt.
Wichtigste Erkenntnisse
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Ein Krypto-Crash ist ein plötzlicher, starker Einbruch mehrerer Kryptokurse, oft mehr als 30 % an einem einzigen Tag.
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Ursachen sind u. a. Regulierung, Hacks, makroökonomische Faktoren, geopolitische Ereignisse und Liquidationen.
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Bekannte Crashes sind der Mt.-Gox-Hack, der Krypto-Winter 2018, der Corona-Crash und die FTX-Pleite.
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Unterschied Crash vs. Dip: Ein Dip ist klein und kurzfristig, ein Crash ist heftig und langanhaltend.
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Während eines Crashs hilft es, ruhig zu bleiben, Stop-Loss-Orders zu setzen, DCA anzuwenden und nur Geld zu investieren, das man verkraften kann zu verlieren.
Wie entsteht ein Krypto-Crash?
Der Kryptomarkt ist bekannt für seine Volatilität und dadurch besonders anfällig für externe Faktoren. Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Crash entstehen kann. Hier die wichtigsten:
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Regulierung und Regierungspolitik: Strengere Gesetze oder ein Verbot in einem großen Land können Investoren abschrecken. Ein bekanntes Beispiel sind die harten Maßnahmen in China, die regelmäßig zu Kursstürzen führten.
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Hacks und Betrug: Große Hacks von Börsen oder Projekten schwächen das Vertrauen in Krypto. Der Mt.-Gox-Hack (2014) und die FTX-Pleite (2022) sind bekannte Beispiele.
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Makroökonomische Faktoren: Inflation, Zinserhöhungen oder Rezessionen machen Anleger risikoavers. Da Krypto als risikoreich gilt, verkaufen viele Investoren in solchen Phasen ihre Coins.
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Andere negative News: Kriege, Pandemien oder unerwartete geopolitische Entscheidungen wirken sich sofort aus.
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Liquidationen: Manche Trader nutzen gehebelte Long-Positionen, aber wenn der Kurs zu stark fällt, werden ihre Positionen automatisch geschlossen. Das verstärkt den Verkaufsdruck zusätzlich.
Beispiele für Krypto-Crashes
Hier ein paar bekannte Beispiele für Bitcoin und andere Kryptowährungen.
Der erste große Bitcoin-Crash (2011)
2011 fand der erste große Crash statt, als Bitcoin innerhalb weniger Wochen von 32 $ auf 2 $ fiel – ein Einbruch von 94 %! Da wurde zum ersten Mal klar, dass Bitcoin nicht einfach nur nach oben gehen würde. Der Markt ist riskant und braucht regelmäßig Korrekturen.
Mt. Gox (2013–2014)
Mt. Gox war damals eine Börse, die rund 70 % aller Bitcoin-Transaktionen abwickelte. 2014 stellte sich heraus, dass ca. 850.000 Bitcoins verschwunden waren. Das Vertrauen und der Kurs brachen ein: Bitcoin fiel von 1.100 $ auf unter 400 $. Dieser Crash zeigte, wie schwach die Infrastruktur damals noch war.
Krypto-Winter (2018)
2017 erreichte Bitcoin ein neues All-Time High von 20.000 $, aber 2018 fiel er zurück auf etwa 3.200 $ (ca. –85 %). Fast alle Altcoins gingen mit runter und verloren teils über 90 %. Wegen der langen Abwärtsphase und dem schlechten Sentiment bekam diese Zeit den Namen „Krypto-Winter“.
Corona-Crash (2020)
Durch die COVID-19-Pandemie gab es weltweit Unsicherheit und Panik. Auch Krypto wurde hart getroffen: Bitcoin fiel in wenigen Tagen von 9.100 $ auf 4.000 $ (–56 %). So heftig der Einbruch war – es war gleichzeitig der Start einer neuen Bull-Phase.
FTX-Crash (2022)
Im November 2022 ging eine der damals größten Krypto-Börsen, FTX, plötzlich pleite. Bitcoin fiel innerhalb weniger Tage von 20.000 $ auf rund 15.000 $ (–25 %), viele Altcoins noch stärker. Dieses Ereignis zeigte, wie wichtig Self-Custody, Diversifizierung und Transparenz sind. Ebenso entscheidend: Ein kritischer Blick auf den „Proof of Reserves“ einer Börse.
Was lernen wir aus vergangenen Crashes?
Wenn man die Crashs der Vergangenheit anschaut, lassen sich drei Dinge festhalten:
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Der Markt ist unberechenbar: Externe Faktoren wie eine Pandemie, Krieg oder Börsenpleiten können jederzeit einen Crash auslösen.
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Bitcoin zeigt Widerstandskraft: Im Gegensatz zu vielen Altcoins hat sich Bitcoin (bisher) nach jedem Crash wieder erholt. Achtung: Vergangene Kurse sind keine Garantie für die Zukunft.
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Bitcoin-Marktzyklen: Viele Crashs passen in den größeren Vier-Jahres-Zyklus, oft rund um die Halvings, bei denen nach einer Bull-Phase häufig eine starke Korrektur folgt.
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Mach dein eigenes Research: Sei dir aller Risiken bewusst. Es gibt keine Garantie, dass ein Coin im Wert steigt. Kryptowährungen bleiben riskante Assets.
Unterschied zwischen Crash und Dip
Ein Krypto-Crash und ein Dip sind beide Kursrückgänge, unterscheiden sich aber in Ausmaß und Dauer:
Merkmal | Krypto-Dip | Krypto-Crash |
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Definition | Kurzer, vorübergehender Rückgang. | Plötzlicher, starker, marktweiter Einbruch. |
Umfang | Ca. 5–15 %. | Mehr als 30 % in kurzer Zeit oder über 10 % an einem Tag. |
Dauer | Tage bis Wochen, meist schnelle Erholung. | Wochen bis Monate, kann in einen Bärenmarkt übergehen. |
Ursachen | Gewinnmitnahmen, kleine News, normale Korrektur. | Regulierung, Hacks/Betrug, Makro/Geopolitik, Massenliquidationen. |
Marktauswirkung | Gering, Stimmung bleibt relativ stabil. | Panik, Kettenreaktionen, Vertrauen bekommt Schlag. |
Vorgehen | Ruhig bleiben, DCA, geplant nachkaufen. | Striktes Risikomanagement: Stop-Loss, Diversifizierung, DCA, Cash-Reserve. |
Was tun während eines Crashs?
Für Anfänger kann ein Crash ziemlich einschüchternd sein. Aber es gibt Strategien, um Risiken zu begrenzen:
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Ruhig bleiben: Panikverkäufe führen meist zu den größten Verlusten. Rational zu bleiben ist schwer, aber wichtig.
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Stop-Loss nutzen: Mit Stop-Loss-Orders kannst du Verluste begrenzen, indem automatisch verkauft wird, wenn ein Preis unter ein bestimmtes Level fällt.
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Dollar Cost Averaging (DCA): Indem du regelmäßig kleine Beträge investierst, verteilst du das Risiko und bekommst im Schnitt gute Einstiegspreise.
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HODL (Hold On for Dear Life): Vor allem bei Bitcoin hat sich gezeigt, dass langfristiges Halten oft belohnt wird.
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Nur investieren, was du verkraften kannst: Eine goldene Regel im Krypto. Investiere nur Geld, dessen Verlust du im Alltag verkraften kannst.
Fazit
Ein Krypto-Crash ist in einem so jungen, volatilen und von externen Faktoren abhängigen Markt wie Krypto unvermeidlich. Auch wenn er oft Panik und Verluste bringt, zeigen vergangene Crashes, dass der Markt immer wieder neue Phasen durchläuft und Bitcoin besonders widerstandsfähig ist. Gleichzeitig gibt es nie Garantien – Investoren müssen auf das Unerwartete vorbereitet sein. Am wichtigsten ist es, mit einer langfristigen Vision zu investieren, kritisch auf Projekte und Anbieter zu schauen und eine Strategie zu wählen, die zum eigenen Risikoprofil passt. Wer in turbulenten Zeiten ruhig bleibt, diversifiziert und nur Geld investiert, das er verkraften kann zu verlieren, hat die Chance, nicht nur einen Crash zu überstehen, sondern langfristig sogar gestärkt daraus hervorzugehen.