Was ist eine Krypto-Korrektur und wie gehst du damit um?

Was ist eine Krypto-Korrektur?
Eine Korrektur am Kryptomarkt ist ein vorübergehender Preisrückgang von meist 10 bis 30 Prozent im Vergleich zu einem kürzlichen kurzfristigen Hoch (weniger als ein Tag bis eine Woche). Man nennt es Korrektur, weil sich der Markt oder der Kurs einer Kryptowährung sozusagen selbst korrigiert nach einer Phase starker Anstiege, zum Beispiel während eines Bull Runs. Du kannst dir eine Korrektur wie eine Art Reset-Button vorstellen: der Kurs macht einen Schritt zurück auf ein realistischeres Niveau, bevor er eventuell wieder steigt.
Beispiel: Stell dir vor, Bitcoin steigt in ein paar Wochen von 40.000 $ auf 50.000 $, fällt dann aber zurück auf 45.000 $. Das ist ein Rückgang von 10 % vom Hoch und damit eine typische Korrektur. Auch wenn der Kurs plötzlich durch die Korrektur gefallen ist, kann der langfristige Trend trotzdem positiv bleiben.
In der Praxis kann eine Korrektur bei Krypto sehr schnell ablaufen, manchmal innerhalb eines Tages, aber meist über mehrere Tage oder Wochen. Korrekturen bei Krypto können manchmal bis zu 30 % oder mehr erreichen (sogar während eines Bull Runs) und sind damit meistens größer als an traditionellen Märkten. Das liegt vor allem an der Volatilität des Kryptomarktes.
Wichtigste Erkenntnisse
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Eine Krypto-Korrektur ist ein vorübergehender Rückgang von 10–30 % nach einem starken Anstieg.
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Der Unterschied zu einem Bärenmarkt liegt in Dauer, Rückgang und Marktsentiment.
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Korrekturen entstehen oft durch Gewinnmitnahmen, technischen Widerstand, Stop-Losses, negative Nachrichten oder Angst im Markt.
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Große Korrekturen kommen auch während Bull Runs vor.
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In einem Bullenmarkt siehst du Korrekturen oft als Chancen, in einem Bärenmarkt geht es eher um Risikobegrenzung.
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Du kannst dich schützen mit Diversifikation, gutem Risikomanagement, Preis-Alerts und indem du deine Emotionen unter Kontrolle hältst.
Was ist der Unterschied zwischen einer Korrektur und einem Bärenmarkt?
Eine Korrektur und ein Bärenmarkt sind beide Abwärtsbewegungen auf dem Kryptomarkt, aber es gibt große Unterschiede in Umfang, Dauer und Kontext:
Merkmal | Korrektur | Bärenmarkt |
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Rückgang | Meist 10 bis 30 % (abhängig von der Coin) | Mehr als 20 % (abhängig von der Coin) |
Dauer | Tage bis Wochen | Monate bis Jahre |
Marktsentiment | Trader sind optimistisch und erwarten Erholung | Negativ, Misstrauen dominiert und Angst macht sich breit |
Erholung | Verläuft meist schnell, vor allem in Bullenmärkten | Dauert meist lange und erst nach dem neuen Zyklus |
Ursache | Gewinnmitnahmen, kurzfristige News, technischer Widerstand | Tiefere wirtschaftliche Probleme, Ende des Bullenmarkts |
Also, was ist der Unterschied zwischen einer Korrektur und einem Bärenmarkt? Bei einer Korrektur fallen die Kurse in kurzer Zeit stark, aber meist folgt die Erholung genauso schnell, während in einem Bärenmarkt die Kurse über die Zeit langsam absinken – auch wenn so ein Abwärtstrend durchaus mit einer Korrektur beginnen kann.
Wie entsteht eine Krypto-Korrektur?
Eine Krypto-Korrektur kann auf verschiedene Weisen entstehen, meistens aber durch eine Veränderung von Angebot und Nachfrage. Hier sind die wichtigsten Ursachen:
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Gewinnmitnahmen: Wenn der Kurs einer Kryptowährung in kurzer Zeit stark gestiegen ist, entscheiden sich viele Trader dazu, ihre Gewinne mitzunehmen. Das sorgt für Verkaufsdruck.
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Technischer Widerstand: Kurse können Niveaus erreichen, wo früher viel verkauft wurde – das kann neue Rückgänge auslösen.
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Stop-Losses: Große Rückgänge können automatisch gesetzte Verkaufsorders (Stop-Losses) und Liquidationen von Hebelpositionen aktivieren, was den Rückgang verstärkt.
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Externe Faktoren: Negative Nachrichten wie Regulierung, makroökonomische Sorgen oder Netzwerkprobleme bei einer Blockchain können den Verkaufsdruck erhöhen.
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Marktpsychologie: Angst verbreitet sich unter Krypto-Tradern extrem schnell. Anleger machen sich gegenseitig nervös, wodurch die Abwärtsbewegung noch stärker wird.
Die Rolle von Korrekturen in den Bitcoin-Marktzyklen
Eine Korrektur ist ein fester Bestandteil der Bitcoin-Marktzyklen und spielt in jeder Phase eine andere Rolle. Bitcoin ist die größte Kryptowährung und kann daher die Werte anderer Coins beeinflussen. Bitcoin folgt einem vierjährigen Marktzyklus, bei dem der Preis bis zu einem neuen Hoch steigt, gefolgt von einem Rückgang. In einem Bullenmarkt sorgt eine Korrektur für eine gesunde Abkühlung nach starken Anstiegen, oft gefolgt von einer schnellen Erholung. Am Ende eines Bullenmarkts kann eine tiefe Korrektur jedoch der Startpunkt für einen Bärenmarkt sein. In einem Bärenmarkt sehen wir Korrekturen meist als kurze Aufschwünge innerhalb eines längeren Abwärtstrends. So markiert eine Korrektur oft den Übergang oder eine Pause zwischen den verschiedenen Phasen des Zyklus.
Bekannte Beispiele für Krypto-Korrekturen aus der Vergangenheit
Hier ein paar bekannte extreme Beispiele für Krypto-Korrekturen aus der Vergangenheit.
Bitcoin-Korrektur 2017
Während des Bull Runs von Bitcoin (BTC) von etwa 1.000 $ im Januar auf 20.000 $ im Dezember gab es mehrere Korrekturen. Im Juni fiel Bitcoin zum Beispiel von 3.000 $ auf 2.000 $ (-33 %) wegen Sorgen über Bitcoin-Scaling und die anstehende SegWit-Implementierung. Im September 2017 gab es eine weitere Korrektur bei Bitcoin, nämlich von 5.000 $ auf 3.000 $ (-40 %), nachdem China ein Verbot von ICOs angekündigt hatte und Gerüchte über ein Verbot von Kryptobörsen kursierten. Nach diesen beiden großen Korrekturen erreichte Bitcoin dennoch ein neues All-Time-High von 20.000 $.
Bitcoin-Korrektur 2021
Im April 2021 erreichte Bitcoin ein neues All-Time-High von 64.000 $, aber nur einen Monat später korrigierte der Kurs auf etwa 30.000 $. Eine heftige Korrektur von mehr als -50 %! Auslöser waren negative Kommentare von Elon Musk über den Energieverbrauch von Bitcoin und ein erneutes Mining-Verbot in China. Selbst nach dieser Korrektur schaffte es Bitcoin schließlich, die Marke von 69.000 $ zu durchbrechen.
Ethereum-Korrektur 2021
Ethereum legte 2021 stark zu und erreichte im November ein neues All-Time-High von über 4.800 $. Unterwegs gab es jedoch mehrere heftige Korrekturen. Im Mai 2021, gleichzeitig mit der oben genannten Bitcoin-Korrektur, fiel der ETH-Kurs von etwa 4.300 $ auf 1.700 $ (ein Rückgang von satten -60 %). Ursache war vor allem das Marktsentiment wegen der negativen Nachrichten rund um Bitcoin, kombiniert mit Gewinnmitnahmen nach dem starken Anstieg. Innerhalb weniger Monate schaffte es Ethereum jedoch wieder über 4.000 $, unter anderem dank des anhaltenden Wachstums von DeFi-Projekten und dem Hype um den NFT-Markt.
Altcoin-Korrekturen: Solana 2022
Es gibt auch Beispiele für Korrekturen bei Altcoins. Solana (SOL) stieg 2021 von unter 2 $ auf über 200 $. Doch 2022 bekam der Coin harte Schläge. Netzwerkausfälle und mehrere Downtime-Phasen sorgten für sinkendes Vertrauen bei Anlegern. Dazu kam der Zusammenbruch von FTX, bei dem große Mengen SOL wegen erzwungener Liquidationen von Alameda Research auf den Markt kamen. Ergebnis: ein Kurssturz von rund 260 $ im November 2021 auf unter 10 $ Ende 2022, ein Rückgang von mehr als -95 %. Auch wenn dies letztlich teilweise die Ursache eines Bärenmarkts war, begann dieser Rückgang mit mehreren einzelnen Korrekturen von Dutzenden Prozent.
Investieren während einer Korrektur
Für manche Anleger fühlt sich eine Korrektur wie ein Albtraum an, für andere wie eine goldene Chance. Jeder Anleger kann bei Krypto von einer Korrektur profitieren – der Unterschied liegt meist nicht im Markt selbst, sondern darin, wie du dich vorbereitest und welche Strategie du nutzt. Es spielt keine Rolle, ob du mit einer Korrektur in einem Bullenmarkt oder einem Bärenmarkt zu tun hast – es geht um den Ansatz. Lies unten, wie du dich auf beide Situationen vorbereiten kannst.
Korrektur während eines Bullenmarkts
Während eines Bullenmarkts können Korrekturen regelmäßig vorkommen und werden eher als Chancen statt als Bedrohungen gesehen. Das liegt daran, dass das Marktsentiment in dieser Zeit oft überwiegend positiv ist und die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sich der Kurs relativ schnell wieder erholt. Du kannst das oft am Fear and Greed Index ablesen (zum Beispiel über 70), wo Anleger gierig sind und bereit, bei Rückgängen wieder einzusteigen.
Strategien in einer Bull-Market-Korrektur:
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Dollar Cost Averaging (DCA): Kaufe in kleinen Schritten während des Rückgangs, zum Beispiel bei jedem 5–10 % Kursrückgang. So verteilst du deine Einstiegszeitpunkte und reduzierst das Risiko, zu früh oder zu spät zu kaufen.
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Cash oder Stablecoins zurückhalten: Eine bekannte Strategie ist, immer etwas Cash oder Stablecoins zurückzuhalten, um von starken Rückgängen zu profitieren.
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Fokus auf starke Projekte: Die Kurse von starken Projekten, die dem Markt wirklich etwas hinzufügen, erholen sich in der Regel schneller und stärker als schwache Projekte.
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Keine Panik: In einem Bullenmarkt sind Korrekturen üblich und meist nur vorübergehend. Oft verkaufen unerfahrene Trader in Panik ihre Coins mit Verlust. In einem Bullenmarkt kann sich der Kurs jedoch erholen. Das solltest du berücksichtigen. Sei dir aber sicher, dass der Markt wirklich noch in einem Bullenmarkt steckt.
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Technische Analyse: Die Nutzung von technischer Analyse kann während Korrekturen hilfreich sein, um Unterstützungsniveaus zu erkennen.
Erfahrene Trader können während einer Korrektur eine Short-Position eingehen, aber das bringt mehr Risiken mit sich und erfordert Erfahrung.
Korrektur außerhalb eines Bullenmarkts
Außerhalb eines Bullenmarkts, zum Beispiel in einem Bärenmarkt oder wenn der Markt seitwärts läuft, ist das Handeln in Korrekturen oft riskanter. Wenn das Sentiment negativ ist, gibt es weniger Kaufinteresse und eine Erholung kann länger dauern. Es kann sein, dass es nicht bei einer Korrektur bleibt und Rückgänge einander folgen. In diesem Fall handelt es sich nicht um „Buy the dip“, sondern eher um „ein fallendes Messer fangen“.
Strategien außerhalb einer Bull-Market-Korrektur:
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Vorsichtig zukaufen: Erfahrene Trader versuchen zu kaufen, wenn der Kurs niedrig ist, um potenziell mehr Gewinn zu erzielen. Dafür nutzen sie Korrekturen – auch in einem Bärenmarkt. „Buy the dip“ ist also auch außerhalb des Bullenmarkts eine Strategie. Dabei kannst du dich zum Beispiel auf bewährte Projekte mit starken Fundamentaldaten konzentrieren, wie Ethereum oder Bitcoin.
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Kapitalschutz im Fokus: Überlege, Gewinne oder verbleibende Positionen in Stablecoins umzuwandeln, um weitere Verluste zu vermeiden.
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Preis-Alerts nutzen: Lass dich bei wichtigen Preisniveaus benachrichtigen, damit du ruhig Entscheidungen treffen kannst und nicht aus Emotionen handelst.
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Geduldig bleiben: Manchmal ist es besser, nichts zu tun und zu warten, bis der Markt wieder positiv wird und sich der Zyklus verbessert.
Beim Investieren während einer Korrektur außerhalb eines Bullenmarkts sollten Anleger meist weniger Risiko eingehen, da die Erholung manchmal Monate oder sogar Jahre dauern kann. Vor allem Altcoins sind in Bärenmärkten gefährdet, stark zu fallen.
Wie kannst du dich vor einer Krypto-Korrektur schützen?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Risiken zu begrenzen:
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Positionsgröße managen: Setze nie dein gesamtes Kapital auf eine einzige Coin oder ein Projekt.
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Diversifikation: Verteile deine Investments auf mehrere Assets und Sektoren.
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Stop-Loss und Alerts: Stelle automatische Stop-Loss-Orders oder Preis-Alerts ein.
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Stablecoins nutzen: Wandle (einen Teil) deiner Gewinne in Stablecoins um, damit du immer noch Krypto kaufen kannst, wenn es zu einer Korrektur kommt.
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Einen Plan haben: Lege im Voraus fest, bei welchen Preisniveaus du kaufst, verkaufst oder nichts tust.
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Emotionen kontrollieren: Vermeide irrationale Entscheidungen, indem du deiner Strategie folgst und das große Ganze im Blick behältst.
Fazit
Eine Krypto-Korrektur ist ein normaler und unvermeidbarer Teil des Marktes, bei dem starke Rückgänge oft von einer Erholung gefolgt werden. Der Unterschied zwischen Verlust und Gewinn liegt meist nicht in der Korrektur selbst, sondern darin, wie du damit umgehst. Wenn du vorbereitet bist, einen klaren Plan hast und deine Emotionen im Griff behältst, kannst du diese Momente nutzen, um deine Position zu stärken statt zu schwächen. So wird eine Korrektur eher zur Chance als zur Bedrohung.