Was sind Custodial und Non-Custodial Wallets und wie funktionieren sie?

custodial and non-custodial wallets

Was sind Custodial und Non-Custodial Wallets?

Custodial Wallets sind Kryptowährungs-Wallets, bei denen eine dritte Partei deine Coins aufbewahrt, Non-Custodial Wallets sind Wallets, bei denen du sie selbst verwaltest. Wer die Private Keys hat, ist technisch gesehen der Besitzer. Deshalb hört man unter Krypto-Fans oft den Spruch: "Not your keys, not your coins".

Wenn du dich mit Krypto-Wallets beschäftigst, stößt du schnell auf Begriffe wie „custodial“ und „non-custodial“. Aber was genau bedeuten die? Und viel wichtiger: Welche Wallet passt am besten zu dir?

In diesem Artikel erklären wir dir alles über die Unterschiede zwischen Custodial und Non-Custodial Wallets und welche Vor- und Nachteile sie haben. Egal ob du Anfänger bist oder schon länger in der Krypto-Welt unterwegs: Dieser Artikel hilft dir, eine bewusste Entscheidung zu treffen.


Wichtigste Erkenntnisse

  • Custodial Wallets werden von einer dritten Partei verwaltet, z. B. einer Exchange oder einem Broker.
  • Bei Non-Custodial Wallets hast du selbst die Kontrolle über deine Private Keys.
  • Custodial Wallets sind auf Benutzerfreundlichkeit ausgelegt, du gibst aber einen Teil der Kontrolle ab.
  • Non-Custodial Wallets bieten maximale Autonomie und Privatsphäre, erfordern aber mehr Verantwortung.

Was ist eine Krypto-Wallet?

Eine Krypto-Wallet ist eine digitale Geldbörse, mit der du Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder andere Tokens empfangen, speichern und versenden kannst. Aber im Gegensatz zu einer physischen Geldbörse bewahrst du keine echten Münzen auf. Was du eigentlich speicherst, ist der Zugang zu deinen Coins in Form von kryptografischen Schlüsseln.

Jede Wallet hat einen Private Key (privaten Schlüssel) und einen Public Key (öffentlichen Schlüssel). Mit dem Private Key kannst du Transaktionen unterschreiben und deine Krypto verwalten. Den Public Key nutzt du, um Krypto zu empfangen.

Es gibt viele verschiedene Arten von Wallets: Hardware-Wallets, Mobile Wallets, Desktop Wallets und Web Wallets. Aber all diese Wallets lassen sich in Custodial und Non-Custodial Wallets einteilen.

Was ist eine Custodial Wallet?

Eine Custodial Wallet ist eine Wallet, bei der eine dritte Partei – oft eine Krypto-Exchange oder ein Broker – die Private Keys für dich verwaltet. Du musst dir also keine Sorgen machen, deine Seed Phrase sicher zu speichern oder Backups zu machen. Du erstellst einfach ein Konto bei einer Plattform und kannst sofort anfangen, Krypto zu kaufen, zu senden oder zu empfangen.

Bei einer Custodial Wallet vertraust du deine Krypto also einem Dienstleister an. Das kann man mit einer Bank vergleichen: Du hast Zugang zu deinem Guthaben über dein Konto, aber die Bank verwaltet es in ihren Systemen.

Wie funktioniert eine Custodial Wallet?

Wenn du ein Konto bei einer Exchange oder einem Broker erstellst, wird automatisch eine Wallet für dich angelegt. Normalerweise bekommst du keine Seed Phrase oder Private Key in die Hand. Stattdessen loggst du dich mit Benutzername und Passwort ein. Oft kannst du zusätzliche Sicherheitsfunktionen aktivieren, wie Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Wenn du deine Login-Daten verlierst, kannst du sie meist einfach per E-Mail wiederherstellen.

Der Anbieter übernimmt die technische Verwaltung deiner Wallet und führt Transaktionen für dich auf der Blockchain aus. So musst du dir keine Gedanken über komplizierte Schritte beim Versenden von Kryptowährungen machen. Die eigentliche Kontrolle liegt aber nicht bei dir, sondern beim Anbieter.

Vorteile von Custodial Wallets

Für manche Trader sind Custodial Wallets die perfekte Lösung. Gerade als Anfänger sind sie oft attraktiv, weil sie so einfach zu nutzen sind. Hier die wichtigsten Vorteile:

  • Benutzerfreundlich: Du musst keine Seed Phrase speichern oder Backups machen.
  • Einfacher Zugang: Alles läuft über eine leicht verständliche Oberfläche, fast wie Online-Banking.
  • Sicherheit durch den Anbieter: Professionelle Plattformen haben oft starke Sicherheitsmaßnahmen.
  • Support und Wiederherstellung: Wenn du dein Passwort vergisst, hilft dir meist der Kundenservice.
  • Zusätzliche Features: Viele Plattformen bieten neben dem Speichern von Krypto auch Staking oder automatische Investitionen an.

Nachteile von Custodial Wallets

Es gibt aber auch wichtige Nachteile bei Custodial Wallets:

  • Keine volle Kontrolle: Der Anbieter hat Zugriff auf deine Krypto. Deshalb ist es wichtig, eine vertrauenswürdige Plattform zu wählen.
  • Weniger Privatsphäre: Viele Plattformen müssen Kundendaten sammeln (KYC), was deine Anonymität einschränkt.

Was ist eine Non-Custodial Wallet?

Eine Non-Custodial Wallet, auch Self-Custodial Wallet genannt, ist eine Wallet, bei der du die volle Kontrolle über deine Private Keys hast. Niemand sonst hat Zugriff auf deine Krypto – außer du gibst jemandem deine Private Keys. Non-Custodial Wallets gibt es als Hot Wallets und Cold Wallets. Eine Non-Custodial Hot Wallet ist oft eine mobile App oder Software-Wallet. Eine Non-Custodial Cold Wallet ist eine Hardware Wallet oder Papier-Wallet. Bekannte Hardware-Wallet-Marken sind Ledger oder Trezor, die oft wie ein USB-Stick aussehen.

Wenn du eine Non-Custodial Wallet erstellst, bekommst du eine Seed Phrase (meist 12 oder 24 zufällige Wörter). Diese Seed Phrase ist super wichtig: Sie ist der Schlüssel zu deiner Wallet und der einzige Weg, deine Krypto wiederherzustellen. Verlierst du die Wörter, gibt es keine Möglichkeit, deine Wallet zurückzubekommen.

Wie funktioniert eine Non-Custodial Wallet?

Wenn du eine Non-Custodial Wallet erstellst, z.B. mit einer mobilen App wie Trust Wallet oder einer Hardware Wallet wie Ledger, hast du die volle Kontrolle über deine Kryptowährungen. Du musst dich nicht bei einem Drittanbieter anmelden – du verwaltest alles selbst.

Transaktionen werden direkt von deiner Wallet zur Blockchain geschickt. Du brauchst keine Erlaubnis von einer zentralen Stelle, um deine Krypto zu verschieben. Das macht Non-Custodial Wallets zu einem wichtigen Teil der dezentralen Natur von Krypto.

Vorteile von Non-Custodial Wallets

Non-Custodial Wallets geben dir die volle Kontrolle über deine Kryptowährungen. Du musst niemandem vertrauen, um deine Krypto sicher aufzubewahren. Die größten Vorteile:

  • Volle Kontrolle über deine Krypto: Nur du hast Zugriff auf deine Assets.
  • Keine Zwischeninstanz nötig: Transaktionen laufen direkt über die Blockchain, ohne Erlaubnis von Dritten.
  • Mehr Privatsphäre: Meist musst du keine persönlichen Daten angeben.
  • Zensurresistent: Niemand kann dir verbieten, Transaktionen zu machen oder deine Wallet zu nutzen.
  • Du bestimmst deine Sicherheit: Du entscheidest, wie und wo du deine Seed Phrase aufbewahrst.

Nachteile von Non-Custodial Wallets

Große Freiheit bringt auch große Verantwortung mit sich. Hier musst du aufpassen:

  • Du bist selbst für die Sicherheit verantwortlich: Verlierst du deine Seed Phrase, verlierst du deine Krypto.
  • Nicht so benutzerfreundlich: Für Anfänger kann es technisch kompliziert sein.
  • Kein Kundenservice: Bei Problemen hilft dir niemand direkt.
  • Höheres Fehlerrisiko: Fehlerhafte Transaktionen lassen sich nicht rückgängig machen.

Welche Wallet passt zu dir?

Die Wahl zwischen Custodial und Non-Custodial Wallet hängt vor allem von deiner Erfahrung, deinen Vorlieben und Zielen ab.

Wähle eine Custodial Wallet, wenn:

  • Du gerade erst mit Krypto anfängst und noch viel lernen musst.
  • Du es praktisch findest, dass eine dritte Partei dir bei Verwaltung und Sicherheit hilft.
  • Du keine Verantwortung für die Speicherung deiner Seed Phrase übernehmen möchtest.

Wähle eine Non-Custodial Wallet, wenn:

  • Dir Privatsphäre und Autonomie wichtig sind.
  • Du die Technik hinter Krypto verstehst (oder bereit bist, es zu lernen).
  • Du deiner eigenen Sicherheit vertraust und selbst Kontrolle über deine Assets willst.
  • Du dApps, DeFi, Staking oder andere Web3-Anwendungen nutzen möchtest.

Du kannst natürlich auch beides nutzen: Custodial und Non-Custodial Wallets. So hast du verschiedene Wallets für unterschiedliche Strategien. Zum Beispiel Non-Custodial Wallets für langfristige Investments und große Beträge, und eine Custodial Wallet für den täglichen Gebrauch. So bekommst du das Beste aus beiden Welten: Kontrolle, wo sie wichtig ist, und Komfort, wo es praktisch ist.

Fazit

Custodial und Non-Custodial Wallets sind zwei Arten von Krypto-Wallets, in denen du deine Kryptowährungen aufbewahren kannst. Custodial Wallets bieten vor allem Komfort, Support und Zugänglichkeit, was sie ideal für Anfänger und den Alltag macht. Non-Custodial Wallets geben dir die volle Kontrolle über deine Krypto, erfordern aber auch mehr Verantwortung. Welche Wallet am besten zu dir passt, hängt von deiner Erfahrung, deinen Zielen und davon ab, wie viel Kontrolle du selbst haben möchtest.

Über Finst

Finst ist einer der führenden Anbieter von Kryptowährungen in den Niederlanden und bietet eine erstklassige Investitionsplattform zusammen mit Sicherheitsstandards auf institutioneller Ebene und 83 % niedrigeren Handelsgebühren. Finst wird vom ehemaligen Kernteam von DEGIRO geleitet und ist als Krypto-Dienstleister bei der De Nederlandsche Bank (DNB) registriert. Finst bietet eine ganze Reihe von Krypto-Dienstleistungen an, darunter Handel, Verwahrung, Fiat-On/Off-Ramp und Staking für private und institutionelle Anleger.

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