Was ist Web3? Alles über das „neue“ Internet einfach erklärt

Was ist Web3?
Web3 ist die nächste Generation des Internets, bei der du die Kontrolle über deine Daten, digitalen Sachen und deine Identität hast. Im Web3 geht es um Dezentralisierung, Privatsphäre und Eigentum. Statt dass große Tech-Unternehmen das Sagen haben, entscheidest du selbst, was du teilst, mit wem – und niemand kann dir einfach was wegnehmen. Im Web3 werden oft Blockchain-Technologie, Smart Contracts und dezentrale Apps genutzt.
Beispiel:
Web1 = lesen
Web2 = lesen + schreiben
Web3 = lesen + schreiben + besitzen
Wichtigste Erkenntnisse
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Web3 ist das neue Internet, bei dem du selbst die Kontrolle über deine Daten, Identität und digitalen Besitztümer hast.
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Es dreht sich um Dezentralisierung, Privatsphäre und Eigentum – ohne zentrale Player wie Google oder Facebook.
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Blockchain, Smart Contracts, NFTs, dApps und DAOs sind die Bausteine dieses neuen Ökosystems.
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Du brauchst keine Accounts mehr, teilst nur das, was du willst, und kannst sogar Geld mit deiner Online-Aktivität verdienen.
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Web3 bietet viele Chancen, ist aber noch neu und technisch manchmal etwas kompliziert – die Zukunft ist spannend, aber nicht ganz ohne Herausforderungen.
Zurück zu den Basics: Warum Web3?
Web3 ist als Reaktion auf zentrale Player entstanden (meist große Tech-Konzerne wie Google, Instagram, Apple usw.). Heute zahlst du oft mit deinen Daten. Unternehmen wie Facebook sammeln so viele Infos wie möglich über dich – ob dein Scrollverhalten, Interessen oder Standort. Diese Firmen machen die Regeln, verdienen an deinen Daten und können sogar Inhalte, Transaktionen oder ganze Accounts sperren.
Im Web3 läuft das anders. Deine Daten gehören dir, die Apps, die du nutzt, sind dezentral und funktionieren meist über Smart Contracts. Du bist der Boss.
Beispiel:
Du lädst Videos hoch. In Web2 machst du das auf YouTube, die bestimmen, wer’s sieht, wie viel du verdienst und ob das Video online bleibt. In Web3 lädst du dein Video auf eine Plattform hoch, die auf Blockchain läuft. Du hast die Kontrolle, legst den Preis fest und bekommst Tokens – ganz ohne Zwischenhändler. Keine zentrale Plattform kann dein Video löschen – nur du selbst. Die Macht liegt also bei dir.
Web3 = Wert austauschen ohne Mittelsmänner
Ein großer Unterschied zu Web2 ist, dass bei Web3 der Wert im Mittelpunkt steht. Statt dass Unternehmen an deinen Aktivitäten verdienen, kannst du selbst verdienen – mit Krypto-Tokens oder Kryptowährungen. Du zahlst z. B. mit Tokens für Apps oder bekommst Belohnungen für deinen Beitrag.
Deshalb nennt man Web3 auch „das Internet des Werts“. Alles ist direkter, transparenter und (theoretisch) fairer. Du bist deine eigene Bank, hast deine eigene digitale Wallet und entscheidest selbst, wer welche Daten sehen darf.
Warum Web3 die Zukunft sein kann
Web3 dreht sich um Zusammenarbeit statt Wettbewerb. Immer mehr Leute wollen bei etwas mitmachen, das allen gehört. Je mehr Nutzer, desto mehr Entwickler werden neugierig, desto besser das Angebot – desto mehr Nutzer.
Viele stört es mittlerweile auch, dass große Unternehmen ungefragt ihre Daten nutzen. In Web3 gibt’s keine Plattform, die mit deinen Daten Geld verdient – denn alle Infos sind öffentlich einsehbar. Die transparente Art von Krypto macht das möglich. Das Einzige, was andere sehen können, ist eine öffentliche Wallet-Adresse. Niemand weiß, wer dahintersteckt – nicht mal die großen Player. Und das sorgt für eine gerechtere und nachhaltigere digitale Welt.
Die Bausteine von Web3
Um Web3 richtig zu verstehen, solltest du ein paar wichtige Teile kennen:
1. Blockchain
Blockchain-Technologie ist das Herz von Web3. Eine Blockchain ist eine digitale Datenbank (auch „Public Ledger“ genannt), in der Transaktionen gespeichert werden. Es gibt keine zentrale Stelle – das macht alles transparent und sicher.
Beispiel:
Du kaufst etwas mit Krypto. Diese Transaktion wird auf der Blockchain gespeichert. Jeder kann sehen, dass es passiert ist – aber niemand kann’s im Nachhinein ändern.
2. SSI (Self-Sovereign Identity)
Im Web3 bestimmst du, wer Zugriff auf deine Daten hat. Kein „Mit Facebook einloggen“ mehr. Du entscheidest, was geteilt wird – und brauchst keine Dritten dafür. Du kannst sogar was verdienen, wenn du deine Daten freigibst.
Beispiel:
Du loggst dich bei einem Onlineshop mit deiner Web3-Wallet ein – ganz ohne E-Mail oder Passwort. Keiner weiß, wer du bist, aber du kannst trotzdem einkaufen. Du entscheidest, ob du deine Adresse teilst oder nur bestätigst, dass du über 18 bist. Keine Drittanbieter wie Facebook, keine zig Accounts – nur deine Web3-Wallet.
3. NFTs (Non-Fungible Tokens)
NFTs sind digitale Eigentumsnachweise. Sie laufen über Blockchains und werden oft für digitale Kunst, Sammlerstücke oder in Games genutzt. Die Infos dazu sind auf der Blockchain gespeichert – nur du (mit deinem privaten Schlüssel) kannst beweisen, dass du der Besitzer bist.
Beispiel:
Du kaufst ein einzigartiges digitales Kunstwerk als NFT. Es ist auf der Blockchain registriert und mit deiner Wallet verknüpft. Jeder kann sehen, dass du der Besitzer bist – aber keiner kann das ändern oder dir klauen, außer er hat Zugriff auf deine Wallet. Nicht mal die Entwickler der Plattform können da was machen, ohne deine Erlaubnis.
4. dApps (Dezentrale Apps)
Eine dApp ist eine dezentrale Anwendung ohne zentrale Chefs. Sie laufen auf einer Blockchain und nutzen Smart Contracts, um alle Aufgaben automatisch auszuführen. Bekannte dezentrale Anwendungen (dApps) sind dezentrale Börsen wie Uniswap oder Curve. Diese laufen zum Beispiel auf Ethereum.
Beispiel:
Bei einer dezentralen Börse handelst du direkt Krypto mit anderen Nutzer*innen – es gibt keine zentrale Autorität.
5. DAOs (Dezentrale Autonome Organisationen)
Eine DAO (Decentralized Autonomous Organization) ist eine Organisation, die ganz oder teilweise durch dezentrale Computerprogramme gesteuert wird. Dabei werden Abstimmungen und Finanzen über ein dezentrales System wie eine Blockchain geregelt.
Beispiel:
Du bist Teil einer DAO für eine Musikplattform. Du und andere Mitglieder stimmt darüber ab, welche Künstler*innen Geld bekommen oder welche Features gebaut werden.
Web 1 & 2 erklärt. Wie sind wir bei Web 3 gelandet?
Was war nochmal Web1?
Web1, auch „statisches Internet“ genannt, war die erste Version des World Wide Web. Denk an die Zeit von 1995 bis 2005. Damals bestand das Internet hauptsächlich aus Bilder anschauen, Texte lesen und weiterklicken. Im Gegensatz zu Web3 gab's kaum Interaktion.
Web1 basierte auf offenen Protokollen wie TCP/IP, SMTP und HTTP (von Regierungen entwickelt). Keiner hatte das Ganze in der Hand. Und genau das war die Stärke: Jede*r durfte’s nutzen. Keine Erlaubnis nötig, keine Paywall. Aber es hatte auch seine Schattenseiten. Datenschutz? War damals noch kein Thema.
Ein Beispiel:
Du wolltest etwas über Gitarren lernen. Also hast du bei AltaVista gesucht (ja, das war eine Suchmaschine damals) und bist auf einer Seite mit Text gelandet, vielleicht ein paar Bilder – das war's. Kein Kommentarbereich, keine Videos, keine Likes. Stell dir ein digitales Telefonbuch vor.
Und wie war das mit Web2?
Dann kam Web2, auch „soziales Internet“ genannt – das Internet, das wir heute alle kennen (mit Social Media und so). Statt nur zu lesen, konntest du jetzt selbst Inhalte erstellen (denk an Hyves, Facebook, YouTube usw.). Plötzlich konntest du rund um die Uhr Fotos deiner Katze posten, Urlaubsbilder hochladen oder Gaming-Videos machen. Sogar ein einfacher Blogpost konnte viral gehen, wenn du’s drauf hattest.
Ein Beispiel:
Du liebst Kochen. In Web2 startest du deinen eigenen Foodblog, teilst Rezepte auf Instagram und lädst Videos auf YouTube hoch. Du baust dir eine Community auf, bekommst Follower – und vielleicht sogar Sponsordeals.
Aber da gibt’s einen Haken
Web2 hat vielen Menschen Chancen eröffnet, aber es brachte auch neue Probleme. Je mehr Nutzer*innen eine Plattform hatte, desto mehr kamen dazu. Also mussten Regeln her, um das Ganze im Griff zu haben. So wurden YouTube, Google und Facebook zu den Tech-Giganten, die sie heute sind. Und wie du dir denken kannst – mit dem Wachstum kam auch jede Menge Macht. Die großen Firmen haben angefangen, so viele Daten wie möglich zu sammeln. Und daraus ist dann Web3 entstanden.
Was sind die Vorteile von Web3?
Also, zurück zu Web3 – das bietet einen neuen Blick darauf, wie wir mit Internet, Daten und digitalem Wert umgehen. Hier sind ein paar der wichtigsten Vorteile:
1. Du hast die Kontrolle
Statt dass große Firmen entscheiden, was mit deinen Daten passiert, bestimmst du das jetzt selbst. Du entscheidest, was du teilst, mit wem und warum. Das heißt: mehr Privatsphäre und mehr Kontrolle über deine digitale Identität.
2. Sicherheit
Blockchain-Technologie nutzt Kryptografie, um Daten zu sichern. Dadurch sind Transaktionen und Infos viel schwerer zu manipulieren oder zu hacken als bei klassischen Systemen. Deshalb wurde Bitcoin auch noch nie gehackt.
3. Keine zentrale Kontrolle
Web3 ist dezentral – es gibt keine einzige Partei, die alles steuert. Das macht Zensur unmöglich, verhindert Machtkonzentration und sorgt für komplette Transparenz.
4. Alles funktioniert besser miteinander
Apps in Web3 können leicht miteinander kommunizieren und Daten austauschen. Dadurch hast du einfacher Zugang zu verschiedenen Diensten und digitalen Gütern – ganz ohne Account mit all deinen Daten.
5. Zugang für alle
Egal ob du in Deutschland lebst oder in einem Land ohne gutes Bankensystem – mit Web3 kannst du einfach mitmachen. Alles was du brauchst ist eine persönliche Wallet (die du kostenlos erstellen kannst), und los geht’s.
Was sind die Nachteile von Web3?
Auch wenn Web3 vielversprechend ist, gibt’s ein paar Probleme. Hier ein paar Herausforderungen:
1. Ganz schön kompliziert
Wenn du technisch nicht so fit bist, kann Web3 ganz schön überfordernd wirken. Begriffe wie Wallets, Tokens und Smart Contracts sind nicht selbsterklärend. Außerdem steckt das Ganze noch in den Kinderschuhen – wir sind quasi da, wo Web1 am Anfang war. Also ganz am Anfang.
2. Nicht immer superschnell
Manche Blockchains kommen bei vielen Transaktionen gleichzeitig ins Schwitzen. Das sorgt manchmal für Verzögerungen oder höhere Gebühren (auch wenn das dank Netzwerken wie Solana oder Sonic inzwischen besser geworden ist).
3. Sicherheit ist nie 100%
Auch wenn Blockchain gut gesichert ist – Smart Contracts können Fehler enthalten und Nutzer*innen können Opfer von Scams oder Hacks werden.
4. Gesetze hinken hinterher
Web3 entwickelt sich schneller als die meisten Gesetze. Viele Regierungen wissen noch nicht genau, wie sie das Ganze regulieren sollen. Das sorgt für Unsicherheit bei Nutzerinnen und Entwicklerinnen.
Fazit
Web3 ist eine neue Entwicklung, die zeigt, dass das Internet transparenter und fairer werden kann. Mehr Kontrolle für dich als Einzelperson – das ist das Ziel. Du entscheidest, was mit deinen Daten passiert. Dank Blockchain, NFTs, dApps und DAOs kannst du nicht nur mitmachen, sondern auch wirklich besitzen, was du online machst.
Die Technik ist noch in der Entwicklung und läuft noch nicht überall rund – aber die Richtung ist klar: Web3 baut an einem digitalen System, in dem Freiheit, Eigentum und Privatsphäre im Mittelpunkt stehen. Ob es die Zukunft wird, wissen wir noch nicht – aber dass es eine mögliche Zukunft ist, ist jetzt schon klar.