Wer ist Michael Saylor und wie sieht seine Bitcoin-Strategie aus?

Wer ist Michael Saylor und wie sieht seine Bitcoin-Strategie aus?

Wer ist Michael Saylor?

Michael Saylor ist eine der einflussreichsten und auffälligsten Persönlichkeiten in der Kryptowelt. Saylor ist Mitgründer und Executive Chairman von MicroStrategy (inzwischen Strategy) und verwandelte sich von einem Tech-Unternehmer zu einem der weltweit bekanntesten Bitcoin-Befürworter. Durch seine vielen öffentlichen Auftritte über Bitcoin und seine großen Investitionen in die Kryptowährung erhielt er den Spitznamen „Mr. Bitcoin“.


Wichtigste Erkenntnisse

  • Michael Saylor ist Mitgründer von MicroStrategy (heute Strategy) und einer der bekanntesten Bitcoin-Maximalisten weltweit.
  • Im Jahr 2020 änderte er seine Sicht auf Bitcoin und begann, großflächig zu investieren, um sich vor Inflation zu schützen.
  • Strategy baute durch Anleihen, Convertible Notes und Kapitalrunden eine Position von ungefähr 650.000 BTC auf.
  • Saylor sieht Bitcoin als das ultimative digitale Eigentum und promotet es weltweit über Medien, Konferenzen und Bildungsprogramme.
  • Seine Strategie wird sowohl wegen seiner Vision gelobt als auch wegen der hohen Schuldfinanzierung und Risiken bei Kursrückgängen kritisiert.

Der Hintergrund von Michael Saylor

Michael J. Saylor wurde am 4. Februar 1965 in Lincoln, Vereinigte Staaten, geboren und wuchs in einer Militärfamilie auf. Schon früh spielten Disziplin, Strategie und langfristiges Denken eine zentrale Rolle. Durch ein Stipendium des Air Force ROTC konnte er am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) studieren. Dort schloss er zwei Studiengänge ab, nämlich Luft- und Raumfahrttechnik sowie Wissenschaftsgeschichte. Dank dieser analytischen und mathematischen Grundlage konnte er später den Kern dieser Denkweise auf Unternehmertum und schließlich auch seine Vision über Bitcoin übertragen.

1989 gründete Saylor gemeinsam mit Studienfreund Sanju Bansal das Softwareunternehmen MicroStrategy. In den 1990er Jahren entwickelte es sich zu einem wichtigen Akteur im Bereich Business Intelligence und Datenanalyse. MicroStrategy wuchs weiter und wurde 1998 sogar börsennotiert. Obwohl es nicht immer reibungslos lief: Im Jahr 2000 musste das Unternehmen Finanzzahlen neu berechnen, was zu einem starken Kursrückgang und einem Vergleich mit der SEC führte. Trotz dieses Rückschlags blieb Saylor an der Unternehmensführung und baute MicroStrategy zu einem der bekanntesten Unternehmen in den Vereinigten Staaten aus.

Michael Saylor entdeckt Bitcoin

Michael Saylor ist heute als echter Bitcoin-Maximalist bekannt, doch das war nicht immer so. Lange Zeit war er gegenüber Bitcoin skeptisch. Während der Corona-Pandemie war er jedoch überzeugt: Durch die enorme Geldschöpfung der Zentralbanken machte er sich Sorgen um die Kaufkraft des Dollars. Er änderte seinen Blick auf Bitcoin und sah es nun nicht mehr als spekulatives Investment, sondern als knappes digitales Asset, das Schutz vor Inflation bietet.

Im August 2020 begann die Bitcoin-Story für MicroStrategy. Damals investierte das Unternehmen 250 Millionen US-Dollar in Bitcoin als Teil seiner Treasury Reserve. Damit startete die aggressive und einzigartige Strategie, bei der das Unternehmen kontinuierlich Bitcoin kaufte, sogar mit geliehenem Geld über Convertible Notes. Convertible Notes sind Kredite, die später in Unternehmensaktien umgewandelt werden können. Nach einigen Jahren entwickelte sich MicroStrategy zum größten privaten Bitcoinhalter der Welt.

Die Bitcoin-Positionen von Strategy

Die Investitionen von Strategy in Bitcoin gehören zu den größten der Geschichte. Während viele Unternehmen nur kleine Positionen in Bitcoin halten, baut Saylor eine Strategie auf, die vollständig auf Bitcoin als langfristigen Wertspeicher ausgerichtet ist. Das ähnelt stark der HODL-Mentalität in der Kryptoszene. Strategy konnte das erreichen durch:

  • den Einsatz von Anleihen und Convertible Notes,
  • wiederholte Kapitalrunden,
  • einen langfristigen Plan, um mehrere zehn Milliarden zu investieren.

Dies führte dazu, dass Strategy (laut Zahlen aus November 2025) ungefähr 650.000 BTC besitzt. Damit hält Strategy etwa 3 Prozent des gesamten maximalen Bitcoinangebots. Mit einem so gigantischen Bitcoin-Bestand gilt Strategy als echte Krypto-Whale am Markt. Strategy ist mit großem Abstand der größte Corporate-Bitcoinhalter der Welt.

Die Vision von Saylor: Bitcoin als ultimativer Wertspeicher

Michael Saylor sieht Bitcoin als die überlegene Form digitalen Eigentums, die jemals geschaffen wurde. Er stützt seine Vision auf vier entscheidende Punkte:

  • Bitcoin ist digitales Gold, nur besser: Es ist knapp, grenzenlos, direkt übertragbar und kryptografisch geschützt. Gold kann beschädigt, transportiert oder beschlagnahmt werden. Bitcoin nicht.
  • Fiatgeld verliert unvermeidlich an Wert: Durch Inflation und die kontinuierliche Geldschöpfung sieht Saylor Fiatwährungen als „schmelzenden Eisblock“.
  • Bitcoin ist der ultimative Wertspeicher: Keine Banken, Regierungen oder Unternehmen können es blockieren, zensieren oder wegnehmen.
  • Energieverbrauch ist eine Stärke: Während Kritiker den Energieverbrauch von Bitcoin durch das Proof-of-Work-Konsensverfahren bemängeln, sieht Saylor ihn als Beweis für Sicherheit und Dezentralisierung.

In seinen Aussagen nutzt er oft starke Metaphern. So bezeichnete er Bitcoin als „apex property der Menschheit“ und sagte: „There is no second best“.

Saylor als Bitcoin-Botschafter

Michael Saylor ist weltweit einer der sichtbarsten Bitcoin-Botschafter. Er promotet Bitcoin als revolutionäre Technologie in Interviews, Podcasts, Konferenzen und auf Social Media. Außerdem schrieb er mehrere Bücher wie The Mobile Wave und veranstaltet Bildungsprogramme über die Saylor Academy. Durch seine Strategie bei Strategy beeinflusste er auch andere Unternehmen. So hatte er einen großen Einfluss auf den Bitcoinmarkt und förderte die institutionelle Adoption.

Kritik an Michael Saylor

Michael Saylor wird in der Bitcoin-Community stark bewundert, doch es gibt auch Kritik an seiner Strategie und seinen Überzeugungen. Der größte Kritikpunkt betrifft die Art und Weise, wie er Strategy finanziert und was passieren könnte bei starken Kursrückgängen.

Der erste Diskussionspunkt ist, dass Strategy Milliarden Dollar leiht, um Bitcoin zu kaufen. Diese Art der Schuldfinanzierung kann ein Risiko darstellen, weil Strategy direkt mit dem Bitcoin-Kurs mitschwingt. Wenn Bitcoin stark fällt, kann der Wert der Reserven vorübergehend unter die ausstehenden Schulden rutschen. Dies führt nicht automatisch zu einer Liquidation, kann aber langfristig Druck auf die Unternehmensbilanz ausüben.

Zusätzlich hat Saylors Unternehmen einen speziellen Kredit, über den häufig Fragen gestellt werden: ein Darlehen, das teilweise durch Bitcoin als Sicherheit gedeckt ist. Wenn der Wert dieser Sicherheit zu stark fällt, kann die Bank verlangen, dass zusätzliche Bitcoin oder Bargeld hinterlegt werden. Das nennt man einen „Margin Call“. Während bei einem normalen Trader auf einer Krypto-Exchange die Sicherheit sofort liquidiert wird, bekommt Strategy die Möglichkeit, mehr Sicherheiten nachzulegen. Für Strategy besteht hier viel Spielraum, bevor es problematisch werden könnte, da sie über sehr große Reserven verfügen. Trotzdem bleibt es ein Risiko bei extremen oder lang anhaltenden Preisrückgängen.

Auch Kritiker äußern sich besorgt über die starke Verbindung zwischen Saylors persönlicher Vision und der Unternehmensstrategie. Seine Sicht auf Bitcoin wird von einigen als zu einseitig betrachtet. Durch seine zahlreichen Aussagen auf Konferenzen und in Online-Medien führt dies manchmal zu Spaltung innerhalb der Community.

Trotz der Kritik ist Saylors Strategie bisher erfolgreich, besonders während Bullmärkten, in denen der Wert der Bitcoin-Reserven deutlich steigt. Aufgrund seines risikoreichen Ansatzes zählt er zu den meistdiskutierten Persönlichkeiten der Kryptowelt.

Wie hoch ist Michael Saylors Vermögen?

Der Wert des Vermögens von Michael Saylor wurde von Forbes im März 2025 auf 7,4 Milliarden Euro geschätzt. Damit gehört er zu den reichsten Personen der Welt. Sein Vermögen ist eng verknüpft mit sowohl dem Bitcoin-Kurs als auch den MSTR-Aktien.

Die Zukunft von Saylor und Bitcoin

Laut Saylor steht Bitcoin erst am Anfang seiner weltweiten Adoption. Er erwartet, dass Bitcoin langfristig zu einem globalen Standard für die Speicherung von Wert wird. Man kann es mit Gold vergleichen, nur viel effizienter. Mit Strategy entwickelt er weiterhin neue Wege, um ihre Positionen auszubauen, unabhängig von kurzfristiger Volatilität. Die Frage ist, ob er in die Geschichte eingeht als Visionär oder als Spieler. Das hängt am Ende von Bitcoin ab.

Fazit

Michael Saylor hat sich zu einer der einflussreichsten Stimmen der Kryptowelt entwickelt, mit einem unverkennbaren Einfluss auf die institutionelle Adoption von Bitcoin. Obwohl seine Strategie in Bullmärkten außergewöhnlich erfolgreich sein kann, bringt die hohe Schuldfinanzierung auch größere Risiken in Zeiten starker Kursrückgänge mit sich. Letztendlich wird Saylors Vermächtnis von der langfristigen Entwicklung von Bitcoin abhängen: Wird Bitcoin weltweit zum Standard für Wertspeicherung, gilt er als Visionär. Bleibt Bitcoin volatil oder scheitert es, wird seine Strategie eher als leichtsinnig betrachtet.

Über Finst

Finst ist einer der führenden Anbieter von Kryptowährungen in den Niederlanden und bietet eine erstklassige Investitionsplattform zusammen mit Sicherheitsstandards auf institutioneller Ebene und ultra-niedrigeren Handelsgebühren. Finst wird vom ehemaligen Kernteam von DEGIRO geleitet und ist als Kryptowerte-Dienstleister von der niederländischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (AFM) zugelassen. Finst bietet eine ganze Reihe von Kryptowerte-Dienstleistungen an, darunter Handel, Verwahrung, Fiat-On/Off-Ramp und Staking für private und institutionelle Anleger.

Die NextGen Krypto-Plattform

Wir sind hier, um dir die Funktionen, die Inspiration und die Unterstützung zu geben, die du benötigst, um ein besserer Investor zu werden.