Die MiCA-Krypto-Gesetzgebung erklärt

MiCA crypto law

Was ist MiCA (Crypto Assets Regulation)?

MiCA ist eine neue Regelung innerhalb der Europäischen Union, die den Kryptomarkt für Verbraucher sicherer und klarer machen soll. MiCA steht für Markets in Crypto-Assets Regulation. Viele nennen sie deshalb auch MiCAR. MiCA soll dafür sorgen, dass es keine regionalen Unterschiede mehr gibt durch nationale Gesetze beim Kaufen und Verkaufen von Krypto auf zentralisierten Kryptoplattformen. Das Gesetz wurde speziell zum Schutz der Verbraucher entwickelt.

Die Regelung gilt für Herausgeber von Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum, aber auch für Firmen, die Kryptodienste anbieten, wie zentralisierte Handelsplattformen. Diese Anbieter müssen eine offizielle MiCA-Lizenz beantragen und eine Genehmigung erhalten, um ihre Dienste in der EU anbieten zu dürfen.


Wichtigste Erkenntnisse

  • MiCA stellt strengere Anforderungen an Krypto-Dienstleister, um Verbraucher vor Täuschung und Betrug zu schützen.

  • MiCA sorgt für einheitliche Regeln innerhalb der EU, damit Anbieter sich nicht mehr in jedem einzelnen EU-Land registrieren müssen.

  • Stablecoins und andere Asset-Referenced Tokens müssen nachweislich durch Sicherheiten gedeckt sein, was deren Stabilität erhöht und Risiken für das Finanzsystem verringert.

  • Durch klare Gesetze schafft MiCA einen sicheren Rahmen, in dem Krypto-Entwickler und Unternehmen in der EU innovieren können – ohne rechtliche Unsicherheit.

  • MiCA verpflichtet Anbieter zur Sammlung von Transaktionsdaten und ermöglicht effizientere grenzüberschreitende Durchsetzung, was hilft, Geldwäsche und kriminellen Einsatz von Krypto zu verhindern.


Warum ist MiCA wichtig für die Europäische Union?

Die MiCA wurde von der EU ins Leben gerufen, um einen einheitlichen Rahmen für den Handel, die Ausgabe und die Dienstleistungen rund um Krypto-Assets in der EU zu schaffen. Die EU sah das als notwendig an, weil der Kryptomarkt schnell wächst und die Länder noch keine Zeit hatten, eine gute Regulierung zu schaffen. Das führt zu einem höheren Risiko für Investoren und Verbraucher.

Die Hauptgründe für die Einführung von MiCA sind:

  • Verbraucherschutz: Ein Grund war, die Verbraucher vor Täuschung, Betrug und unklaren Bedingungen zu schützen, durch strengere Anforderungen an Anbieter von Kryptodiensten und -produkten. So können Verbraucher in der EU sicher mit Krypto handeln, wie z. B. Bitcoin kaufen oder Ethereum.

  • Marktintegrität: Klare Regeln verhindern Missbrauch auf dem Markt und bekämpfen unfaire Handelspraktiken wie Betrug – das sorgt für einen faireren und transparenteren Markt.

  • Finanzielle Stabilität: Das Wachstum von Krypto-Assets kann Risiken für das traditionelle Finanzsystem mit sich bringen. MiCA will diese Risiken durch Aufsicht und Regeln im Griff behalten.

  • Innovation fördern: Mit einem klaren rechtlichen Rahmen bekommen Firmen und Entwickler Klarheit über die Regeln. Das fördert Innovation in der EU, während Risiken verringert werden.

  • Aufsicht und Durchsetzung: MiCA sorgt für bessere Koordination zwischen Aufsichtsbehörden in den Mitgliedsstaaten, wodurch die Überwachung effektiver und die grenzüberschreitende Durchsetzung einfacher wird.

Kurz gesagt, MiCA soll den Kryptomarkt sicherer, transparenter und stabiler machen – und gleichzeitig Raum für technologischen Fortschritt und wirtschaftliches Wachstum in der EU schaffen.

Ziele von MiCA

MiCA verfolgt vier Ziele:

  • Rechtssicherheit schaffen – Klare Regeln dafür liefern, wie Kryptowährungen unter EU-Gesetze fallen.

  • Innovation unterstützen – Einen sicheren und fairen Rahmen bieten, um die technologische Entwicklung von Distributed-Ledger-Technologien (DLT) zu fördern.

  • Schutz von Verbrauchern und Investoren – Risiken von Kryptowährungen steuern, die außerhalb bestehender Gesetze liegen.

  • Finanzielle Stabilität sichern – Verhindern, dass Kryptoarten wie Stablecoins Risiken fürs Finanzsystem darstellen.

MiCA-Zeitstrahl

Anlass und Untersuchung eines Regelungsrahmens

2017 wuchs der Kryptomarkt extrem, was viele neue Investoren anzog. Besonders die Beliebtheit von Initial Coin Offerings (ICOs) führte zur Aufmerksamkeit europäischer Politiker – wegen Risiken für Verbraucher, Betrug, Hacks und Geldwäsche. Es wurde klar, dass die EU-Mitgliedsstaaten einheitliche Regeln brauchen, um diese Risiken zu reduzieren.

Aber schon 2015 begannen Untersuchungen durch die European Banking Authority (EBA) und die European Securities and Markets Authority (ESMA) zu Kryptowährungen und Blockchain. Schon damals wurde erkannt, dass Verbraucher geschützt und Geldwäsche im Kryptomarkt bekämpft werden müssen – mit einem klaren Regelrahmen. Diese Erkenntnisse waren die Basis für weitere Gesetze.

Frühere Regulierungsversuche

2018 wurde bereits MiFID II (Markets in Financial Instruments Directive) eingeführt, um Finanzdienstleistungen – einschließlich bestimmter Kryptoformen – zu regulieren. Viele Teile des Kryptomarkts fielen aber nicht darunter, z. B. Stablecoins und Krypto-Handelsplattformen – daher brauchte es zusätzliche Regeln.

Aufbau und Inhalt von MiCA

Ab diesem Moment wurde die Struktur und der Inhalt von MiCA erarbeitet, nachdem klar wurde, wo MiFID II Lücken hatte. Der offizielle Vorschlag für MiCA wurde im September 2020 von der EU-Kommission vorgestellt. Im Vorschlag wird erklärt, wie MiCA verschiedene Kryptotypen unterscheidet, wie Utility Tokens, Asset-Referenced Tokens (auch Stablecoins genannt) und E-Money Tokens. Das Gesetz regelt sowohl die Ausgabe dieser Tokens als auch die Anbieter von Kryptodiensten. Es geht viel um Verbraucherschutz und Transparenz. Außerdem führt MiCA einen europäischen Pass ein, mit dem regulierte Krypto-Firmen in der ganzen EU aktiv sein können.

MiCA ergänzt bestehende EU-Regeln wie die Anti-Money Laundering Directives (AMLD5 und AMLD6), die Geldwäsche und Terrorfinanzierung bekämpfen sollen. MiCA schafft einen speziellen rechtlichen Rahmen für Krypto, der eng mit diesen Regeln zusammenarbeitet.

Genehmigung von MiCA

2022 stimmte der ECON-Ausschuss des EU-Parlaments dem Entwurf zu. Das Gesetz wurde mit 28 Stimmen dafür und 1 dagegen angenommen. Am 20. April 2023 hat das Europäische Parlament MiCA mit über 90 % der Stimmen beschlossen.

Inkrafttreten

Das Inkrafttreten von MiCA hat 2024 begonnen – Schritt für Schritt. Es gibt Übergangsfristen für bestehende Marktteilnehmer, um sich an die neuen Anforderungen anzupassen. Unternehmen wie Finst, die Kryptodienste anbieten, müssen den strengen Anforderungen des Gesetzes entsprechen. Sobald ein Anbieter die MiCA-Lizenz erhalten hat, können Verbraucher in der EU dessen Dienste nutzen.

Anwendung von MiCA auf DeFi und Central Bank Digital Currencies (CBDC)

MiCA gilt (noch) nicht für DeFi (Decentralized Finance), also Finanzdienste, die komplett dezentral über Smart Contracts ablaufen – ohne zentrale Parteien wie Börsen oder Banken. Auch Central Bank Digital Currencies (CBDCs), wie der zukünftige digitale Euro, fallen nicht unter MiCA. Für beide Bereiche sind eigene, noch zu entwickelnde Regulierungen auf EU-Ebene nötig.

Pflichten für Anbieter unter MiCA

MiCA ist da, um Verbraucher zu schützen. Deshalb gibt es Regeln, an die sich Anbieter halten müssen – zum Beispiel dürfen sie keine irreführende Werbung oder Texte auf ihrer Webseite veröffentlichen. Kunden müssen auch über die Risiken von Krypto-Investitionen gewarnt werden. Auf Handelsplattformen bekommen sie mehr Infos über die Risiken einzelner Kryptowährungen, weil Anbieter dazu verpflichtet sind, das offenzulegen.

Stablecoin-Emittenten brauchen außerdem eine Lizenz, um in der EU aktiv sein zu dürfen.

MiCA soll auch Geldwäsche verhindern. Ab dem 30. Dezember 2024 müssen Anbieter bei Orders auf ihrer Plattform zusätzliche Informationen sammeln und mitliefern. Das steht in der Transfer of Funds Regulation (TFR). Damit will man illegale Aktivitäten wie Geldwäsche und Terrorfinanzierung stoppen.

Vorteile des MiCA-Gesetzes

Das MiCA-Gesetz bringt viele Vorteile für Verbraucher und Anbieter von Kryptodiensten:

  • MiCA schützt Verbraucher und Firmen besser vor Betrug und Abzocke, wie Rug Pulls und Pump-and-Dump-Schemes. Entwickler neuer Projekte werden stärker kontrolliert. Betrügerische Anbieter werden persönlich haftbar gemacht. Dubiose Kryptowährungen fliegen dank der neuen Regeln schneller auf.

  • Durch die strengen Regeln für Stablecoins werden diese stabiler und verlässlicher.

  • Asset-Referenced Tokens, also z. B. goldgedeckte Tokens, müssen nun durch echte Sicherheiten gedeckt sein – je nach Menge im Umlauf.

  • Bei einem ICO gibt es nun eine Art Garantie. Anleger haben laut MiCA 14 Tage Bedenkzeit nach dem Kauf.

  • Anbieter wie Broker oder Exchanges müssen sich mit MiCA nur noch einmal registrieren – nicht mehr in jedem EU-Land extra.

  • Es gibt dank MiCA endlich einheitliche Regeln für alle EU-Länder – das schafft Vertrauen und Klarheit.

Fazit

MiCA ist ein Meilenstein in der Krypto-Regulierung der EU. Das Gesetz bringt Sicherheit, Klarheit und Struktur in einen Markt, der bisher weitgehend unreguliert war. Verbraucher werden besser geschützt, Unternehmen bekommen klare Spielregeln und der europäische Kryptomarkt wird zukunftsfähiger. Auch wenn DeFi und CBDCs noch nicht mit drin sind, ist MiCA ein großer erster Schritt in Richtung einer stabilen, innovativen und erwachsenen digitalen Wirtschaft in der EU.

Über Finst

Finst ist einer der führenden Anbieter von Kryptowährungen in den Niederlanden und bietet eine erstklassige Investitionsplattform zusammen mit Sicherheitsstandards auf institutioneller Ebene und ultra-niedrigeren Handelsgebühren. Finst wird vom ehemaligen Kernteam von DEGIRO geleitet und ist als Krypto-Dienstleister bei der De Nederlandsche Bank (DNB) registriert. Finst bietet eine ganze Reihe von Krypto-Dienstleistungen an, darunter Handel, Verwahrung, Fiat-On/Off-Ramp und Staking für private und institutionelle Anleger.

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