Was ist eine CBDC und warum kommt ein digitaler Euro?

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Was ist eine CBDC?

Eine CBDC (Central Bank Digital Currency) ist eine digitale Form unserer nationalen Währung, dem Euro. Eine CBDC wird von einer Zentralbank ausgegeben, zum Beispiel von der Europäischen Zentralbank. Im Grunde ist sie vergleichbar mit Bargeld, nur eben in digitaler Form. Deshalb wird sie auch digitaler Euro genannt. Da in den Niederlanden nur noch 20 % der Zahlungen bar erfolgen, untersuchen die europäischen Zentralbanken gerade, ob es möglich ist, den digitalen Euro in den nächsten Jahren einzuführen.


Wichtigste Erkenntnisse

  • Eine CBDC (wie der digitale Euro) ist digitales Geld, das von der Zentralbank ausgegeben wird und als Ergänzung zu Bargeld in einer immer digitaleren Gesellschaft gedacht ist.

  • Vorteile sind unter anderem schnellere Zahlungen, geringere Transaktionskosten, besserer Zugang für alle und effektivere Bekämpfung von Finanzkriminalität.

  • Nachteile sind Sorgen um die Privatsphäre, Auswirkungen auf Geschäftsbanken, mögliche Programmierbarkeit von Geld und das Risiko staatlicher Kontrolle.

  • Zentralbanken untersuchen noch, wie genau eine CBDC eingeführt werden soll, mit Szenarien, die von direkten Konten bei der Zentralbank bis hin zur Zusammenarbeit mit bestehenden Banken reichen.


Warum wollen Zentralbanken einen digitalen Euro herausbringen?

Zentralbanken wollen mit einer CBDC (wie dem digitalen Euro) dafür sorgen, dass das Bezahlen in Zukunft reibungslos, sicher und für alle zugänglich bleibt. Alles, was man braucht, ist Internet und ein Bankkonto. Die Idee ist nicht, Fiatgeld zu ersetzen, sondern eine digitale Version davon anzubieten. Laut der Niederländischen Zentralbank kann der digitale Euro auch bei Ausfällen unserer normalen Zahlungsmethoden praktisch sein.

Außerdem werden immer mehr Zahlungen weltweit abgewickelt und große Techfirmen bekommen immer mehr Einfluss. In Europa wollen die Regierungen selbst die Kontrolle über das Geldsystem behalten. Eine CBDC könnte dabei helfen. Sie sorgt nämlich dafür, dass wir nicht von ausländischen Parteien abhängig werden.

Bargeld vs Digitales Geld

Im Moment werden Banknoten von Zentralbanken ausgegeben. In den Niederlanden ist das die De Nederlandsche Bank, in Frankreich die Banque de France und in Deutschland die Deutsche Bundesbank. Mit diesen Euros kann man in allen Geschäften bezahlen. Der Gebrauch von Bargeld nimmt jedoch immer weiter ab. Die meisten Leute erledigen inzwischen all ihre Einkäufe mit Karte oder Handy. Sogar kleine Einkäufe von ein paar Euro werden heutzutage digital bezahlt.

Digitales Geld ist dagegen kein öffentliches Geld, sondern privates Geld. Die Zahl, die du auf deinem Bankkonto siehst, ist das, was du gegen Bargeld eintauschen kannst. Während der Wirtschaftskrise 2008 geriet das unter Druck. Die Leute hatten wenig Vertrauen in die Banken. Gleichzeitig ist es ein Problem, wenn alle gleichzeitig ihr Geld vom Konto abheben wollen. Das nennt man einen Bank-Run. Dadurch entstehen Probleme bei der Bank und es kann passieren, dass nicht jeder sein Geld bekommt.

Vorteile einer CBDC

1. Superschnell bezahlen
Mit einer CBDC kannst du Geld in Echtzeit überweisen (also direkt von dir zu jemand anderem), ohne dass eine Bank oder Zwischenstelle nötig ist. Das bedeutet:

  • Weniger Risiko: Läden müssen nicht mehr raten, ob eine Zahlung wirklich durchgeht (was tatsächlich öfter mal schiefgeht).

  • Weniger Stress: Kein Genöle mehr mit „das Geld ist noch nicht da“ oder ähnlichem

  • Geringere Kosten: Keine hohen Gebühren mehr bei jeder Transaktion. Etwas, das vielen gar nicht auffällt, wenn sie über eine Bank zahlen.

2. Jeder kann mitmachen
Eine CBDC macht es möglich, dass jeder (auch Leute ohne Bankkonto) eine sichere Möglichkeit hat, am Finanzsystem teilzunehmen. Zum Beispiel mit einem kostenlosen Konto bei der Zentralbank.

3. Kriminelle haben's schwerer
Weil alle Transaktionen digital sind, wird es viel einfacher, verdächtige Geldströme aufzuspüren. Geld waschen oder über komische Offshore-Konstrukte Steuern vermeiden? Wird deutlich schwieriger. Das System wird also fairer für den Durchschnittsbürger.

4. Gerechtere Steuererhebung
Schwarzarbeit oder Geld im Ausland verstecken wird schwierig. Der Staat sieht genau, was passiert (wenn es keine starken Datenschutzgesetze gibt) und kann besser Steuern einziehen. Das ist fairer für alle, die ehrlich zahlen.

5. Stärkeres Zahlungssystem
Eine CBDC kann dafür sorgen, dass man digitales Bezahlen mehr vertraut. Du weißt dann, dass dein Geld bei der Zentralbank sicher ist, selbst wenn Banken wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank Probleme haben.

Nachteile einer CBDC

1. Privatsphäre
Für viele Konsumenten ist das das größte Problem. Viele Leute wollen nicht, dass der Staat alles sieht, was sie mit ihrem Geld machen. Dein Geld gehört dir, nicht dem Staat. Deshalb gibt es viele Diskussionen über die Einführung einer CBDC. Bei einer CBDC kann jede Zahlung ungefragt nachverfolgt werden (es sei denn, es gibt Gesetze, die das verbieten), und laut Kritikern könnte das in Zukunft zu weniger Freiheit führen. Im Moment ist noch unklar, wie das alles laufen wird, aber klar ist, dass das bei den Zentralbanken ganz oben auf der Agenda steht.

2. Probleme für Banken
Wenn alle ihr Geld bei der Zentralbank parken, bekommen Geschäftsbanken weniger Geld rein. Einige Experten meinen, dass das die Stabilität der normalen Banken verringern kann. Deshalb wird über ein Limit von z. B. 3000 € CBDC pro Person gesprochen.

Wenn alle ihr Erspartes lieber bei der Zentralbank parken (weil das sicherer wirkt), bekommen Geschäftsbanken weniger Kapital. Und das kann dazu führen, dass weniger Kredite vergeben werden oder Banken sogar instabil werden. Deshalb wird über Obergrenzen gesprochen: Du dürftest z. B. nur ein paar Tausend Euro in CBDC halten. Die Regeln sind noch unklar; da müssen also noch Entscheidungen getroffen werden. Dein Geld wird also nicht plötzlich komplett über eine CBDC laufen.

3. Programmierbares Geld
Digitale Währungen können programmiert werden. Der Staat könnte z. B. Geld ausgeben, das innerhalb von 30 Tagen ausgegeben werden muss. Oder das nur für bestimmte Produkte verwendet werden darf. Praktisch in Krisenzeiten, aber auch ein Risiko, wenn es zu weit geht. Willst du, dass der Staat bestimmt, dass du mittwochs keinen Wein kaufen darfst? Die meisten Leute wollen diese Freiheit lieber selbst behalten.

4. Hacks & Cybersicherheit
CBDCs würden ein wichtiger Teil des Finanzsystems werden (und damit ein Ziel für Hacker). Cybersicherheit wird superwichtig.

5. Macht und Kontrolle
Es gibt Sorgen, dass digitale Währungen dem Staat zu viel Macht geben. Denk an das Einfrieren von Konten von Aktivisten oder das Ausschließen von Menschen wegen ihres Verhaltens. Das klingt dystopisch, und deshalb muss gut über Gesetze, Rechte und Datenschutz nachgedacht werden.

Wie wollen Zentralbanken eigentlich eine CBDC einführen?

Gute Frage, und ehrlich gesagt: Das ist noch nicht ganz klar. Die meisten Zentralbanken sind noch dabei, zu untersuchen, wie genau so eine digitale Währung genutzt werden soll, was mit Bargeld passiert und wie die Anonymität gewahrt bleiben kann. Aber es gibt ein paar Szenarien, über die viel gesprochen wird.

1. Die Zentralbank als deine neue Bank
In diesem Szenario gibt die Zentralbank selbst digitale Konten an Bürger aus (also an dich und mich). Es kommt dann ein digitaler Euro, der Krypto ähnelt. Du kannst ihn in deiner eigenen Wallet aufbewahren und direkt damit bezahlen. Die Zentralbank wird dann quasi eine Superbank, die die Rolle der normalen Banken teilweise übernehmen kann. Du hast dann also nicht nur dein Konto bei deiner lokalen Bank, sondern auch direkt bei der Zentralbank.

2. Über bestehende Banken und Institutionen
Ein anderer Weg wäre, dass die Zentralbanken das nicht alles selbst machen, sondern es über bestehende Banken wie die Deutsche Bank laufen lassen. Du würdest dann ein spezielles Konto bei deiner aktuellen Bank bekommen und alles von dort aus regeln. In China läuft das zum Beispiel schon über WeChat.

3. Geschäftsbanken komplett unter Kontrolle
Die letzte Option ist ziemlich extrem. Die heutigen Geschäftsbanken dürften dann nur noch mit Geld arbeiten, das zu 100 % durch die Zentralbank gedeckt ist. Das würde das gesamte System komplett verändern. Du darfst dann z. B. nur noch Kredite in Form von Zentralbankgeld (CBDCs) aufnehmen. In diesem Modell werden Banken also kleiner und verlieren einen Großteil ihrer Macht.

4. Eine Mischung aus allem
Vielleicht bekommen wir eine Kombination aus diesen drei Varianten. Ein bisschen direkter Zugang zur Zentralbank, ein bisschen über bestehende Banken und ein bisschen strengere Regeln für Geschäftsbanken. So oder so: Das Finanzsystem wird auf den Kopf gestellt, wenn die Europäische Kommission beschließt, eine CBDC einzuführen.

CBDCs sind also nicht einfach nur „ein digitaler Euro extra“, sie könnten das gesamte Bankensystem verändern. Banken müssen sich anpassen oder verschwinden, und die Zentralbanken bekommen eine riesige neue Aufgabe dazu. Das ist also nichts, was du in den nächsten Jahren direkt erleben wirst. Dieser Prozess wird noch viele Jahre dauern.

Fazit

CBDCs haben riesiges Potenzial: günstigere Zahlungen, mehr finanzielle Gerechtigkeit, bessere Steuererhebung und ein robusteres Zahlungssystem. Aber es gibt auch Risiken: vor allem beim Thema Datenschutz, Kontrolle und der Rolle der Banken. Es ist also ein mächtiges Instrument, aber die Umsetzung entscheidet, ob es ein Gamechanger oder ein digitaler Albtraum wird.

Über Finst

Finst ist einer der führenden Anbieter von Kryptowährungen in den Niederlanden und bietet eine erstklassige Investitionsplattform zusammen mit Sicherheitsstandards auf institutioneller Ebene und ultra-niedrigeren Handelsgebühren. Finst wird vom ehemaligen Kernteam von DEGIRO geleitet und ist als Krypto-Dienstleister bei der De Nederlandsche Bank (DNB) registriert. Finst bietet eine ganze Reihe von Krypto-Dienstleistungen an, darunter Handel, Verwahrung, Fiat-On/Off-Ramp und Staking für private und institutionelle Anleger.

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