Was ist ein Hard Fork?

Was ist ein Hard Fork?
Ein Hard Fork ist im Grunde eine Aufspaltung der aktuellen Blockchain. Alle Private Keys und Coins, die dazugehören, werden dabei übernommen. Stell’s dir wie eine Kreuzung vor: Der eine Weg bleibt wie bisher, der andere biegt in eine neue Richtung ab. Manchmal ist so ein Fork nötig, um Fehler zu beheben oder neue Funktionen einzubauen.
Ein Beispiel: In der ursprünglichen Blockchain gibt's einen Bug, der Transaktionen durcheinanderbringt. Entwickler passen dann die Regeln an. Dadurch entsteht ein Fork – also eine Abzweigung. Ab dem Moment gibt's zwei Blockchains: die alte und eine neue Version mit den Updates.
Wichtigste Erkenntnisse
- Ein Hard Fork ist eine Abspaltung der Blockchain, bei der oft eine neue Coin entsteht.
- Gründe sind z. B. Bugs im Code, Streit in der Community oder neue Features.
- Bekannte Beispiele: Ethereum vs. Ethereum Classic und Bitcoin vs. Bitcoin Cash.
- Nach dem Terra-Crash 2022 führte das UST-Debakel zu einem Hard Fork: Terra 2.0 (LUNA) und Luna Classic (LUNC).
Wann passiert sowas?
Es gibt mehrere Gründe für einen Hard Fork:
- Um neue Features einzuführen
- Um ein großes Sicherheitsproblem zu lösen
- Wenn es heftigen Streit in der Community gibt
- Um Transaktionen rückgängig zu machen (z. B. nach einem Hack)
Ein gutes Beispiel ist Ethereum. 2016 wurde "The DAO" gehackt und Millionen an Ether gestohlen. Die Community entschied sich für einen Hard Fork, um diese Transaktionen rückgängig zu machen. Ergebnis: Zwei Netzwerke – Ethereum (die neue) und Ethereum Classic (die alte).
Was passiert mit deinen Coins?
Wenn du beim Hard Fork Coins besitzt, verlierst du nix. Du bekommst sogar dieselbe Menge Coins auf der neuen Chain. Aber: Das heißt nicht, dass dein Portfolio plötzlich doppelt so viel wert ist. Die neuen Coins haben nämlich ihren eigenen Preis.
Beispiel: Du hast 100 Coins, die je 1 € wert sind. Nach dem Fork bekommst du 100 neue Coins – aber die sind vielleicht nur 0,05 € wert. Heißt: Du hast 5 € extra, nicht 100.
Was ist ein Soft Fork?
Ein Soft Fork ist ein kleines Update, z. B. Änderungen am Code. Die Blockchain bleibt dieselbe, aber es gelten neue Regeln, die auch noch mit der alten Software funktionieren. Bei einem Hard Fork muss jeder wirklich auf eine neue Version wechseln. Wichtigster Unterschied: Bei einem Hard Fork entstehen zwei Chains – bei einem Soft Fork nicht.
Hard Fork: Bitcoin und Bitcoin Cash
Es gab schon einige bekannte Hard Forks in der Krypto-Welt – einer der berühmtesten betrifft Bitcoin. 2017 spaltete sich Bitcoin auf in zwei Chains: Bitcoin (BTC) und Bitcoin Cash (BCH). Grund war ein Streit über die Blockgröße. Die eine Seite wollte größere Blöcke für schnellere Transaktionen, die andere nicht. Ergebnis: Hard Fork. Zwei Coins.
Wenn du damals Bitcoin hattest, hast du automatisch auch Bitcoin Cash bekommen. Aber auch hier: Die neue Coin hat ihren eigenen Wert. Oft entscheidet die Community, welche Chain „die echte“ ist.
Hard Fork: Terra Luna und Luna
Der LUNA-Crash
Im Mai 2022 gab's einen der größten Krypto-Crashes überhaupt. Auf der Terra-Blockchain verlor die algorithmische Stablecoin TerraUSD (UST) ihre Bindung an den US-Dollar. Normalerweise sollte das durch ein System mit der Coin LUNA stabil bleiben. Wenn UST unter 1 $ fiel, konntest du sie gegen 1 $ LUNA tauschen – und andersrum. Das funktionierte, bis das Vertrauen weg war.
Durch Panikverkäufe stürzte UST ab. Das System versuchte gegenzusteuern, indem massenhaft neue LUNA-Coins erstellt wurden. Folge: LUNA fiel in nur wenigen Tagen von über 40 Mrd. $ auf fast null.
Der Crash löste eine Kettenreaktion aus. Viele verloren ihr Erspartes, Projekte brachen weg, und das Vertrauen in algorithmische Stablecoins war futsch.
Hard Fork: Terra 2.0 und Luna Classic
Um irgendwie einen Neustart zu schaffen, machte das Terra-Team unter Leitung von Do Kwon einen Hard Fork. Die alte Chain wurde zu Terra Classic (wie bei Ethereum Classic). Die neue Version hatte keine Stablecoin mehr – das alte System wurde quasi „zurückgelassen“. Klassischer Hard Fork eben.
Am 28. Mai 2022 ging Terra 2.0 an den Start – mit einem neuen Token namens LUNA (oft LUNA2 genannt). Die alte Blockchain blieb bestehen als Terra Classic, und der alte Token wurde in Luna Classic (LUNC) umbenannt.
Auch wenn Terra 2.0 als Neustart gedacht war, blieb das Vertrauen gering. Gleichzeitig wurde LUNC weiter gehandelt – vor allem von Spekulanten und Hardcore-Fans. Mit dem Launch von LUNA2 war die alte Chain eigentlich überflüssig – es entstand also eine komplett neue Coin.
Kriegt man immer kostenlose Coins?
Oft ja, aber nicht immer. Ob du sie auch wirklich bekommst, hängt davon ab, wo du deine Coins hältst. Wenn sie auf einer Börse liegen, musst du schauen, ob die bei der Fork mitmacht. Meistens tun sie das – auch für sie lohnt sich das finanziell.
Unterschiede zwischen Hard Fork und Soft Fork
- Hard Fork: zwei Chains. Soft Fork: nur eine.
- Hard Forks bringen oft neue Coins, Soft Forks nicht.
- Bei Hard Forks bekommst du manchmal Extra-Coins, bei Soft Forks eher nicht.
- Hard Forks entstehen oft durch Streit oder Meinungsverschiedenheiten.
- Bei einem Soft Fork funktionieren alte und neue Regeln nebeneinander.
- Bei einem Hard Fork brauchst du neue Software – bei einem Soft Fork nicht.
Fazit
Ein Hard Fork ist ein großes Update, bei dem eine Blockchain sich aufspaltet. Es entstehen zwei Chains mit eigenen Regeln – oft auch mit einer neuen Coin. Gründe sind z. B. Fehler im System, neue Features oder Streit in der Community.
Ein gutes Beispiel: Terra Luna. Nach dem Crash 2022 gab's einen Hard Fork, der zu LUNA2 führte, während die alte Chain zu Luna Classic (LUNC) wurde.
Meist bekommst du bei einem Hard Fork kostenlose Coins auf der neuen Chain – aber das hängt davon ab, wo du deine Kryptos aufbewahrst.
Der wichtigste Unterschied zum Soft Fork: Beim Hard Fork entsteht wirklich eine neue Blockchain – und oft auch eine neue Coin.