Was ist ein Staking Pool und wie funktioniert er?

Was ist ein Staking Pool?
Ein staking pool ist eine Gruppe von Krypto-Nutzern, die ihre Mittel bündeln, um gemeinsam am Stakingprozess teilzunehmen. Durch das Bündeln ihrer Kräfte erhöhen diese Nutzer die Chancen, als Validator für neue Blöcke ausgewählt zu werden. Wenn das gelingt, erhalten sie eine Belohnung in Form von Krypto.
Bei staking pools braucht man meistens Operatoren, die das Geld nutzen, um im Netzwerk selbst zu 'staken' und danach die Belohnungen basierend auf dem Beitrag der einzelnen Teilnehmer zu verteilen. Aber dort endet meistens die Übereinkunft zwischen Pools. Wie viel Kontrolle so ein Operator hat, hängt vom jeweiligen Plattform ab. Auf zentralisierteren Plattformen gibt es oft nur eine Partei, die alles regelt, während auf dezentraleren Plattformen das zum Beispiel über DAOs oder Smart Contracts automatisch ausgeführt wird.
Es gibt wirklich viele staking pools auf verschiedensten Blockchains, aber es ist gut zu wissen, dass nur Blockchains, die mit Proof-of-Stake (PoS) arbeiten, diese Funktion überhaupt unterstützen. Nur auf PoS-Netzwerken wie Ethereum oder Tezos muss man seine Krypto festsetzen (staken), und nur dort kann man Staking über einen Pool nutzen.
Wichtigste Erkenntnisse
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Pooled staking ist eine Methode, bei der mehrere Nutzer ihre Krypto bündeln, um gemeinsam zu staken und Belohnungen zu erhalten, ohne selbst Validator sein zu müssen.
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Es senkt die Einstiegshürde für Staking (keine technische Expertise oder große Mengen Krypto nötig) und bietet eine passive Einkommensquelle.
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Man kann zwischen verschiedenen Poolarten wählen (öffentlich oder privat), und einige bieten liquid staking tokens an, mit denen man aktiv in DeFi bleiben kann.
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Es gibt Risiken wie geringere Belohnungen, Plattformgebühren und Abhängigkeit von Drittparteien (wie Operatoren oder Smart Contracts).
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Sicherheit bleibt ein wichtiges Thema: Schlechter Vertragscode oder Hacks können deinen Einsatz gefährden, wähle deshalb immer vertrauenswürdige Plattformen.
Warum es Staking Pools gibt
Öffentliche Blockchains laufen vollständig dezentral, mit Tausenden von Computern weltweit, die zusammenarbeiten, um Transaktionen zu prüfen. Damit das gut funktioniert, müssen diese Computer sich gegenseitig vertrauen und gemeinsam Entscheidungen treffen (was über ein Konsensmechanismus passiert). Einer der beliebtesten Mechanismen derzeit ist Proof-of-Stake. Aber so ein Netzwerk funktioniert nicht ohne Staking.
Bei Proof-of-Stake muss man nämlich eine gewisse Menge Krypto als Sicherheit „festsetzen“, um das Netzwerk sicher zu halten. Die Leute, die das tun, heißen Validatoren. Sie sorgen dafür, dass Transaktionen korrekt verarbeitet werden. Als Belohnung bekommen sie eine Vergütung (außer sie verhalten sich falsch), dann können sie (einen Teil von) ihrem Einsatz verlieren. Das nennt man Slashing.
Diese Belohnungen können ziemlich interessant sein, aber das Problem ist, dass man viel Krypto braucht, um Validator zu werden. Bei Ethereum zum Beispiel muss man 32 ETH einsetzen, wenn man selbst staken möchte, und das hat natürlich nicht jeder einfach so.
Glücklicherweise gibt es andere Wege, um mit Staking trotzdem Belohnungen zu verdienen, ohne gleich eine riesige Summe investieren zu müssen. Eine der beliebtesten Optionen ist pooled staking.
Was ist Pooled Staking?
Kurz gesagt ist pooled staking eine Methode, bei der Nutzer ihre Kräfte bündeln, um gemeinsam zu staken. Anstatt alleine eine große Menge Krypto zu fixieren, legt man seinen Einsatz zusammen mit anderen in einen sogenannten staking pool. So kann man trotzdem Belohnungen verdienen, die je nach Beitrag aufgeteilt werden. Je mehr du einsetzt, desto mehr bekommst du zurück (ohne selbst aktiv zu sein). Anders gesagt: Pooled staking ermöglicht passives Einkommen (ohne sich um Transaktionsvalidierung oder größere Einsätze kümmern zu müssen).
Wie wählt man einen staking pool?
Du weißt jetzt, was ein staking pool ist, aber wie wählst du einen aus, der zu dir passt? Staking pools verfolgen unterschiedliche Strategien, um möglichst viel Rendite (und Teilnahme) aus deiner Investition zu holen. So kann ein Pool auf mehrere Blockchains setzen, verschiedene Staking-Algorithmen nutzen oder unterschiedliche Sicherheitsstufen anbieten.
Hier sind ein paar Dinge, die du beachten solltest, wenn du einen staking pool auswählst:
Öffentlicher oder privater staking pool
Zuerst musst du dir überlegen, ob du einen öffentlichen oder privaten staking pool nutzen willst. Ein öffentlicher staking pool ist zum Beispiel eine Exchange oder ein unabhängiger Operator, bei dem jeder mitmachen kann. Ein privater Pool hingegen wird oft von geschlossenen Investmentgruppen verwaltet (manchmal nur auf Einladung). Solche privaten Pools können höhere Belohnungen bieten (bringen aber auch mehr Risiken mit sich). Eine finanzielle Chance, die zu gut klingt, um wahr zu sein, ist das oft auch. Die Sicherheit deines Geldes hängt komplett davon ab, wie der staking pool aufgebaut ist und (vielleicht noch wichtiger) wer der Operator ist.
Zentralisierung
Was die Kontrolle angeht, ist es wichtig zu wissen, wo deine Tokens gelagert werden und wer Zugriff hat, wenn du einen staking pool nutzt. Wenn du zum Beispiel eine zentralisierte Exchange (DEX) für pooled staking nutzt, musst du oft deren eigene Wallets verwenden (custodial wallets). Das ist nicht für jeden einfach und kann riskanter sein.
Außerdem heißt es nicht automatisch, dass eine Plattform wirklich dezentral ist, nur weil sie Smart Contracts nutzt. Mach also immer dein eigenes Research (DYOR) zum Team hinter der Plattform und nutze nur vertrauenswürdige Anbieter. Wenn nur ein zentraler Operator hinter dem Pool steht, solltest du deine Entscheidung nochmal überdenken.
Liquid Tokens
Wenn der staking pool, an dem du teilnimmst, liquid tokens ausgibt, ist es wichtig zu wissen, wie diese Tokens verteilt und verwaltet werden. Nicht alle Plattformen machen das, aber manche geben sogenannte liquid staking tokens (LSTs) aus.
Was heißt das? LSTs sind an den Wert der Krypto gekoppelt, die du eingesetzt hast. Wenn du also 1 ETH stakest, bekommst du einen Token zurück, der 1 ETH entspricht (z.B. 1 stETH oder ähnlich). Das ist praktisch, wenn du aktiv in DeFi oder anderen Blockchain-Apps bleiben willst, während du stakest. Aber es gibt auch Risiken.
Zum Beispiel: Wenn es „Whales“ (große Spieler) im staking pool gibt, können sie einen großen Teil der gestakten ETH kontrollieren. Das kann zu Zensur oder Manipulation des Werts führen. Und wenn der Operator des Pools die Tokens schlecht verwaltet (z.B. zu viele erstellt), kann der Wert der LST sinken. Dann sind deine Tokens weniger wert als dein ursprünglicher Einsatz, und du machst Verlust.
Sicherheit
Zuletzt ein wichtiger Punkt, bevor du mit pooled staking startest: die Sicherheit. Bei den meisten staking pools musst du deine Krypto in einen Smart Contract oder bei einem Operator einer Drittpartei einzahlen. Die Sicherheit davon ist von Plattform zu Plattform unterschiedlich, aber glücklicherweise gibt es auch sichere Alternativen, bei denen du deine Coins einfach auf deiner eigenen Hardware Wallet behalten kannst.
Das nennt man oft 'cold staking pool' (weil keine Internetverbindung nötig ist), und das ist deutlich sicherer als andere Pool-Arten. Dann musst du keinem zentralen Anbieter vertrauen und dein Krypto nicht in einer Online-Wallet lagern. Das ist super sicher, aber der Nachteil: Die Belohnungen sind meistens niedriger als bei anderen Staking-Arten. Auch wenn das sehr sicher ist, wird die meistgenutzte Form trotzdem oft über eine hot wallet betrieben (eine Wallet, die mit dem Internet verbunden ist).
Wie funktionieren staking pools?
Jetzt, wo du die Arten von staking pools kennst, schauen wir uns an, wie sie genau funktionieren. In diesem Abschnitt gehen wir auf Kosten, Sperrfristen und die jährliche Rendite ein, die du erwarten kannst.
Kosten
Wenn du bei einem staking pool mitmachst, zahlst du normalerweise eine Gebühr an den Operator oder den Smart Contract. Diese Kosten decken Dinge wie Transaktionsgebühren, Infrastrukturwartung und natürlich den Gewinn für den Operator ab. Wie viel genau, variiert je nach Plattform, aber meistens liegt es zwischen 1-5 %. Wichtig zu wissen: Diese Gebühr wird direkt von deinen Staking-Belohnungen abgezogen (du merkst es also erst hinterher).
Sperrfristen
Die meisten staking pools haben eine Sperrfrist (du kannst deine eingesetzte Krypto für eine gewisse Zeit nicht abheben). Das ist oft nötig, damit dein Einsatz stabil bleibt während der Transaktionsvalidierung, entsprechend den Regeln der Blockchain. Aber nicht jeder Pool arbeitet so. Wie bereits erwähnt, gibt es auch liquid staking. Dabei bekommst du einen Token für deine festgesetzte Krypto zurück, den du dann in DeFi oder anderen Blockchain-Apps nutzen kannst. Trotzdem bekommst du weiter Belohnungen auf deinen ursprünglichen Einsatz.
APR (jährliche Rendite)
APR (annual percentage rate) ist eine Schätzung, wie viel du jährlich mit Staking verdienen kannst. Dieser Prozentsatz liegt meist zwischen 10 % und 150 %, aber wie bei vielen Dingen in Krypto kann das stark schwanken.
Private staking pools bieten oft höhere APRs, um mehr Investoren anzuziehen. Aber Vorsicht: Das ist nicht ohne Risiko. Ein neuer, unbekannter staking pool kann mit hohen Renditen locken, während er eigentlich etwas anderes plant. Eine attraktive APR bedeutet nicht automatisch, dass die Plattform sicher ist. Oft sind Exchanges zuverlässiger (auch wenn die APR dort meist etwas niedriger ist). Aber auch dort gilt: Achte genau darauf, wie zentralisiert die Plattform ist, bevor du deine Coins einfach so einsetzt.
Vorteile von Pooled Staking
Jetzt, wo du weißt, wie pooled staking funktioniert, fragst du dich vielleicht: Was bringt mir das? Für Anfänger ist pooled staking aus mehreren Gründen attraktiv (es ist einfach, man muss weniger investieren und bekommt relativ stabile Belohnungen). Hier ein paar Vorteile:
Niedrige Einstiegshürde
Wenn du selbst staken willst, musst du oft eine große Summe festsetzen (oft Tausende Euro) und spezielle Hardware nutzen (wie einen eigenen Node). Mit pooled staking kannst du schon mit viel weniger Geld mitmachen, und ohne technische Kenntnisse oder teure Hardware.
Der Mindesteinsatz variiert je Blockchain und Pool, je nachdem, welche Regeln der Operator vorgibt. Aber generell kannst du schnell und einfach starten, ohne komplizierte Einrichtung. Und selbst mit kleinem Einsatz bekommst du Belohnungen (auch wenn diese dann niedriger sind).
Flexibilität bei Pooled Staking
Manche pooled staking Plattformen arbeiten mit liquid staking. Dabei bekommst du einen separaten Token zurück, der deinen ursprünglichen Kryptoanteil im Pool repräsentiert. Diese Tokens sind an den Wert deines Einsatzes gebunden, sodass du sie handeln oder in DeFi-Plattformen (z.B. Leihen, Tauschen oder Yield Farming) einsetzen kannst.
Aber Achtung: Liquid staking birgt auch Risiken. Wenn der Wert dieser Tokens sich vom Original coin entkoppelt (depegging), kannst du Geld verlieren. Die Bindung wird durch einen Smart Contract geregelt, was weitere Risiken mit sich bringt (wie Bugs oder Hacks).
Nachteile von Pooled Staking
Pooled staking erleichtert es kleineren Investoren, mitzumachen, aber es gibt auch Nachteile. Der größte ist, dass du von einer Drittpartei (Smart Contract oder Plattform) abhängig bist, die das Staking verwaltet. Das wirkt sich auf zwei Dinge aus: deine Belohnungen und die Sicherheit deines Kapitals.
Kosten und Belohnungen
Zunächst: Die Belohnungen bei pooled staking sind meist niedriger, als wenn du selbst staken würdest. Das liegt daran, dass die Belohnung eines erfolgreichen Blocks (Block Reward) auf alle Teilnehmer des Pools verteilt wird und die Betreiber des staking pools einen kleinen Anteil nehmen. Der Vorteil ist natürlich, dass du keine teuren oder komplizierten Aktionen machen musst, um teilzunehmen.
Sicherheit
Wenn du über eine Drittpartei stakest, musst du darauf vertrauen, dass sie deine Krypto sicher verwahrt (was natürlich Risiken birgt). Dein Geld ist nur so sicher wie der Smart Contract oder die Plattform, in der die Tokens gehalten werden. In vielen Fällen ist das gut organisiert, aber sei dir immer bewusst, dass es so ist.
Da diese Smart Contracts oft große Summen verwalten, sind sie ein beliebtes Ziel für Hacker. Staking pools sind regelmäßig Opfer von Angriffen, auch große und bekannte Plattformen. Solche Exploits entstehen oft durch fehlerhaften Code, Bugs in Smart Contracts oder fehlende Sicherheitsmaßnahmen (manchmal steckt auch Absicht dahinter).
Fazit
Pooled staking ist eine zugängliche Möglichkeit, an Krypto-Staking teilzunehmen, besonders wenn du keine großen Mengen Coins hast oder keine eigene Validator-Node betreiben willst. Du kannst schon mit kleinem Betrag einsteigen, es ist technisch einfach, und du bekommst regelmäßig Belohnungen (ohne viel Aufwand).
Dennoch ist es nicht ohne Risiko. Du vertraust deine Krypto einer Drittpartei (Plattform oder Smart Contract) an, was immer eine gewisse Abhängigkeit und Unsicherheit mit sich bringt. Außerdem sind die Belohnungen meist etwas niedriger als beim selbständigen Staken, weil du Gebühren an den Betreiber des staking pools zahlst.
Letztendlich ist es eine Abwägung zwischen Bequemlichkeit und Kontrolle. Wenn du unkompliziert und ohne viel Aufwand beim Staking mitmachen möchtest, ist ein staking pool eine gute Wahl. Wir empfehlen dir aber weiterhin, immer dein eigenes Research zu machen und vertrauenswürdige Anbieter auf großen Blockchain-Netzwerken zu wählen.